Rekordumschlag Hamburger Hafen übertrumpft die Konkurrenz

Hamburg · Es ist viele Jahre her, dass der Hamburger Hafen ein Rekordjahr verkünden konnte. Nun ist es wieder soweit. Der größte deutsche Hafen ist im internationalen Vergleich gut aufgestellt.

 Hamburger WIrtschaftssenator Horch: "Es geht nicht nur um Wachstum, sondern um eine solide Basis für Wertschöpfung und Beschäftigung".

Hamburger WIrtschaftssenator Horch: "Es geht nicht nur um Wachstum, sondern um eine solide Basis für Wertschöpfung und Beschäftigung".

Foto: dpa, chc axs bra fdt

Der Hamburger Hafen hat im vergangenen Jahr so viele Güter umgeschlagen wie noch nie. Mit 145,7 Millionen Tonnen wurde ein Wachstum von 4,8 Prozent erreicht und der bisherige Umschlagrekord aus dem Jahr 2008 übertroffen. Das teilte die Marketing-Gesellschaft des Hafens am Montag in der Hansestadt mit.

Der Containerumschlag legte um 5,1 Prozent auf 9,73 Millionen Standardcontainer (TEU) zu und blieb damit knapp unter seinen Rekordwerten von 2007 und 2008. Wesentlicher Treiber für das Wachstum war der Warenaustausch mit China, dem mit Abstand größten Handelspartner des Hamburger Hafens. Er erhöhte sich um 9,8 Prozent auf knapp drei Millionen TEU.

"Es geht nicht nur um Wachstum, sondern um eine solide Basis für Wertschöpfung und Beschäftigung", sagte der Hamburger Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos). Unternehmen und Senat hätten massiv in die Ertüchtigung der Kai- und Umschlaganlagen investiert und sich damit vor allem auf die wachsenden Schiffsgrößen eingestellt. Bei der Qualität der logistischen Dienstleistungen und dem hohen Bahnanteil beim An- und Abtransport der Container stehe Hamburg weltweit gut da. Der Gesamtumschlag sei stärker gestiegen als in den Konkurrenzhäfen in Nordwesteuropa.

Im vergangenen Jahr kamen 507 sehr große Schiffe mit einer Tragfähigkeit von mehr als 10 000 TEU Tragfähigkeit in den Hamburger Hafen, 24 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Gesamtzahl der Schiffsanläufe ging dagegen um sieben Prozent auf 6275 zurück. Dieser Trend werde sich fortsetzen. Die Vertiefung und Verbreiterung der Elbe sei deshalb entscheidend für die Zukunft des Hafens. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wird darüber im Laufe des Jahres entscheiden.

Eingetrübt wurde die Entwicklung des Hafens von dem rückläufigen Warenverkehr mit Russland, dem zweitgrößten Hamburger Handelspartner. Er reduzierte sich um 7,8 Prozent auf 0,66 Millionen TEU.

Das sei weniger auf die Sanktionen gegen Russland als vielmehr auf die allgemeine Wachstumsschwäche des Landes und den Verfall des Rubelkurses zurückzuführen, sagte Ingo Eggloff, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing. Der Verkehr mit den Ostsee-Anrainern wuchs dennoch um 0,5 Prozent auf 2,3 Millionen TEU. Dazu trug vor allem das Boomland Polen mit einem Wachstum von 22,6 Prozent auf 0,4 Millionen TEU bei.

(dpa)
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