Düsseldorf Große Preisunterschiede bei TÜV-Plakette

Düsseldorf · Verbraucherzentrale testet die Kosten bei rund 50 Werkstätten und Prüfstellen.

Alle zwei Jahre muss das Auto zur Abgas- und Hauptuntersuchung. Neuwagen müssen sich erst nach drei Jahren sehen lassen. Wo Besitzer sich das amtliche Siegel für die Haupt- und Abgasuntersuchung besorgen, ist ihnen freigestellt. Denn die Prüfer von TÜV, Dekra oder GTÜ (Gesellschaft für technische Überwachung) sind in freien Werkstätten genauso unterwegs wie bei Vertragshändlern. Allerdings kann derjenige, der Preise vergleicht, sparen. Das zeigt eine Stichprobe, bei der die Verbraucherzentrale rund 50 Werkstätten und Prüfstellen in Bonn, Duisburg, Düsseldorf, Essen und Köln auf den Prüfstand stellten.

Das erste Testfahrzeug: ein VW Golf IV mit Dieselmotor, Baujahr 2004. Besonders günstig kam der Prüfling bei einem VW-Vertragshändler aus Duisburg und der Kette Pitstop weg. Beide verlangen pauschal 79 Euro für die HU und AU. Vorteil beim Vertragshändler: Wer einen Termin vereinbart, kann das Auto – wenn es denn beim Sachverständigen glänzen kann – nach rund einer Dreiviertelstunde wieder vom Platz fahren. Bei den Pitstop-Filialen müssen Kunden in der Regel mehr Geduld mitbringen: Wird das Auto morgens abgegeben, steht es meist nachmittags zur Abholung bereit.

Deutlich mehr als die beiden Preissieger kassierte das Gros der Konkurrenten: zwischen knapp 90 und gut 100 Euro für beide Checks. Das galt etwa für die Ketten ATU und Vergölst. Das zahlten ebenso Kunden, die direkt zum TÜV, zur Dekra oder zur GTÜ fuhren. Am kräftigsten langte eine VW-Werkstatt in Düsseldorf zu, die satte 117 Euro veranschlagte.

Generell etwas günstiger kam der zweite Testwagen an die Plakette: ein Mercedes mit Benzinmotor, Baujahr 2010. Hier lag Pitstop mit 79 Euro (meist nur mit Anmeldung) wieder mit auf dem ersten Platz. Bei jüngeren Automodellen lohnt sich aber auch die Fahrt zur Prüfstelle. Denn bei vielen Fahrzeugen ab Baujahr 2006 überwacht der Bordcomputer den Schadstoff-Ausstoß für die Prüfer; das zeitintensive Messen entfällt. Lassen sich die Daten auslesen, verlangte der TÜV Rheinland ebenfalls 79 Euro. Gleiches galt für einen Mercedes-Vertragshändler aus Düsseldorf. Auch Dekra und GTÜ ließen im Preis um bis zu zehn Euro nach.

Anders kalkulierten einige Werkstätten: Sie forderten ungerührt trotz Arbeitsersparnis weiterhin von rund 90 bis zu 110 Euro für den Check. Viele Ketten, Vertragshändler und freie Werkstätten bestanden darauf, einen Termin abzusprechen.

(RP)
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