Bus und Bahn in der Großstadt Bonn und Köln teuer bei ÖPNV-Tickets - München günstiger
Düsseldorf · Eine aktuelle Studie des ADAC zeigt, wie sehr Preise für Fahrgäste in Großstädten teils voneinander abweichen. Manche Tickets sind trotz gleichwertiger Leistung im Vergleich sogar doppelt so teuer.
Schon alleine wegen der angespannten Parkplatzsituation sind Busse und Bahnen in Städten oft das Verkehrsmittel der Wahl. Wie tief Fahrgäste für Tickets in die Tasche greifen müssen, hängt dabei stark vom jeweiligen Ort ab. Das zeigt eine aktuelle ADAC-Studie.
Untersucht wurden die Preise für ÖPNV-Tickets in 21 deutschen Städten, die mehr als 300.000 Einwohner haben. Teils zeigten sich nach ADAC Angaben große Unterschiede zwischen den Angeboten.
So koste eine Tageskarte für Erwachsene in Frankfurt am Main 5,35 Euro, Fahrgäste in Köln und Bonn müssen für das gleiche Angebot 8,80 Euro zahlen. Eine auf den ersten Blick deutliche Diskrepanz, die jedoch nicht unbedingt aussagekräftig ist: Man könne die Preise im Nahverkehr deutschlandweit nicht seriös vergleichen, weil es bei Größe, Topografie und insbesondere den Finanzierungsmodellen der Verbünde große Unterschiede gebe, betont ein Sprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS). „Während der ÖPNV in NRW weitestgehend auf eine Kostendeckung durch die Kunden setzt, werden die Tickets in anderen Städten und Bundesländern deutlich stärker bezuschusst.“ In Berlin beispielsweise seien alle Steuerzahler, ob Bahnfahrer oder nicht, in die ÖPNV-Finanzierung eingebunden, im VRS zu großen Teilen der Nutzer.
Im Vergleich zu Köln und Bonn (beide VRS) schneiden die Städte im VRR-Gebiet bei der Tageskarte für Erwachsene nach der ADAC-Studie etwa besser ab: Mit 7,20 Euro liegen etwa Düsseldorf, Essen und Wuppertal knapp unter dem vom ADAC errechneten Durchschnitt (7,30 Euro).
Die Studie zeigt auch, dass nicht alle Angebote eines Verbundes vergleichsweise günstig sein müssen. Während die Frankfurter für einen Tag besonders preiswert unterwegs sind, ist die Monatskarte in der hessischen Stadt vergleichsweise teuer. 93,10 Euro müssen dort nach der Studie von einem Erwachsenen gezahlt werden. Am teuersten ist eine Monatskarte in Hamburg (112,80 Euro), direkt gefolgt von Bonn und Köln (105,50 Euro). Sehr sparsam sind dagegen die Münchener unterwegs (57 Euro). Die dem VRR zugehörigen Städte liegen preislich mit 79,20 Euro im Mittelfeld.
Große Unterschiede gibt es auch bei der Wochenkarte für Erwachsene. In Berlin kostet sie nach der Studie 36 Euro, Fahrgäste in München müssten für das gleiche Angebot nur 17,80 zahlen. Deutliche Preisunterschiede im Vergleich zur bayrischen Metropole gibt es auch in vielen Orten in Nordrhein-Westfalen: Düsseldorf (29,50 Euro), Köln (28,20 Euro) und Duisburg (28,15 Euro) zum Beispiel liegen nach Darstellung des ADAC alle mit ihren Preisen für die Wochenkarte über dem errechneten Studiendurchschnitt von 27,15 Euro.
Unterschiede im ÖPNV-Angebot wurden in der Studie auch in anderen Bereichen festgestellt. So gelte ein Tagesticket in manchen Städten 24 Stunden, in anderen nur bis zum Betriebsschluss des Verkehrsbetriebes. Der kostenlose Transport eines Fahrrads sei nur in Frankfurt, Hamburg und Hannover möglich.
