Athen Griechenland ringt um die Rentenkürzungen

Athen · Für Griechenland läuft die Zeit ab: Allein in den kommenden zwei Jahren müssen 11,5 Milliarden Euro gespart werden. Die Verhandlungen darüber gestalteten sich aber weiter schwierig und wurden gestern ohne Ergebnis vertagt. "Die Beratungen werden in den nächsten Tagen weitergehen", sagte der Chef der kleinen Regierungspartei Demokratische Linke, Fotis Kouvelis, nach einem Treffen mit den Chefs der anderen zwei Regierungsparteien, der Konservativen und der Sozialisten, im Fernsehen. Das strategische Ziel, das Land aus der Krise zu führen, bleibe bestehen, erklärte der Chef der Sozialisten, Evangelos Venizelos.

Von dem Sparprogramm und weiteren Reformen hängt ab, wie der Bericht der sogenannten Troika der internationalen Geldgeber ausfällt. Die Experten der EU, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) wollen nach eigenen Angaben im September ihre Einschätzung zur Lage in Griechenland vorlegen. Von ihrer Bewertung hängen weitere Geldspritzen für das pleitebedrohte Land ab.

Umstritten sind noch Sparmaßnahmen, die die wirtschaftlich Schwächeren in Griechenland treffen werden. Darüber müsse noch "intensiv gesprochen" werden, hieß es aus Kreisen der Demokratischen Linken und der Sozialisten. Wie es aus Kreisen der Geldgeber-Troika hieß, werden die Kontrolleure solange in Griechenland bleiben, wie es nötig ist. "Bis Athen uns einen glauwürdigen Sparplan vorlegt", sagte ein Mitarbeiter der Troika.

Die Sparpläne der Griechen würden nach Berechnungen von Medien für viele einen Lohnverlust von 30 bis 50 Prozent bedeuten. Die Rentenkürzungen für Bauern auf maximal 330 Euro und die Kürzung anderer Renten um fünf bis 15 Prozent (wenn die Renten 1000 Euro übersteigen) sind der größte Streitpunkt.

(RP)
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