Düsseldorf Google Maps bietet Navigation für Radfahrer

Düsseldorf · Der Internetriese hat Daten über 250 000 Kilometer Radwege gekauft. In den USA droht Google Ärger.

 Radwege durchziehen Düsseldorf wie grüne Adern.

Radwege durchziehen Düsseldorf wie grüne Adern.

Foto: Google Maps

Bislang konnte man bei Google-Maps wählen, ob man Strecken per Fahrzeug, zu Fuß oder mit dem öffentlichen Nahverkehr zurücklegen möchte. Nun gibt es für die deutsche Version eine weitere Option: Routen lassen sich für das Fahrrad anzeigen. Dafür hat Google ein Datenpaket mit 250 000 Kilometern geprüfter Radwege vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) erworben und mit eigenen Daten kombiniert. Mobile Geräte mit Android-System können Radler dadurch sogar per Sprachsteuerung ans Ziel führen.

Für den ADFC ist die Kooperation mit dem führenden Kartendienst ein Erfolg im Bestreben, das Fahrrad als Alternative zum Auto populärer zu machen. Bislang konnten sich Radfahrer nur auf den Seiten des Fahrradverbands Routen zusammenstellen (www.naviki.org.). Doch diese Seite wird seltener angesteuert als Google Maps. "Dass man seine Wege von A nach B jetzt so einfach mit Google planen kann, zeigt die gestiegene Bedeutung des Verkehrsmittels Fahrrad", sagt Ulrich Syberg, Vorsitzender des ADFC.

Gleichzeitig bleibt das ADFC-Angebot für diejenigen attraktiv, die nach Routenprofilen suchen, etwa Strecken zum Mountainbiking. Mit 360 000 Kilometern an geprüften Radwegen ist das ADFC-Netz auch umfangreicher als das Google-Pendant, da die Daten des Webunternehmens noch von August 2012 stammen. Außerdem zeigen erste Tests, dass Google keineswegs immer die besten Radstrecken zeigt.

In den USA arbeitet Google unterdessen an einer weiteren Verbesserung seiner Navigationsangebote. Wie Facebook soll Google an der App "Waze" interessiert sein, mit der sich Autofahrer gegenseitig vor Radarfallen, Unfällen und Staus warnen können. Als Verkaufspreis werden über eine Milliarde Dollar aufgerufen. Ärger droht Google hingegen durch die Handelsbehörde FTC. Die Kartellwächter prüfen laut US-Medienberichten Vorwürfe, Google nutze seine Marktmacht bei Banner- und Videowerbung aus.

(RP)
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