Aussicht auf weniger Billiggeld Goldpreis nähert sich Drei-Jahres-Tief

Frankfurt · Die Aussicht auf weniger ultrabilliges Geld der US-Notenbank Fed setzt den Goldpreis unter Druck. Der Preis pro Feinunze (etwa 31 Gramm) fiel zum Wochenauftakt mit 1218 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Juli.

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Foto: ddp

Das von vielen Anlegern als Inflationsschutz gehandelte Edelmetall steuert aber erstmals seit der Jahrtausendwende auf einen Jahresverlust zu - und das dürfte heftig ausfallen. Noch im Januar hatte der Goldpreis knapp unter der Marke von 1700 Dollar gelegen. Das Rekordhoch war Anfang September 2011 bei 1920 Dollar erreicht worden.

Nach Einschätzung von Analysten lässt vor allem die Ankündigung der Fed, möglichst bald mit der Eindämmung ihrer Geldflut zu beginnen, den Kurs sinken. Als Sitzungsprotokolle der Fed im Frühjahr erstmals zeigten, dass die Notenbanker eine Drosselung ihrer Liquiditätsschwemme erwägen, fiel der Goldpreis rasant. Am Montag fachten nun robuste US-Konjunkturdaten Erwartungen auf eine rasche Einschränkung der milliardenschweren Anleihekäufe an. Der ISM-Index - wichtigster Frühindikator für die US-Industrie - hatte überraschend den höchsten Stand seit April 2011 erreicht.

"Die guten Konjunkturdaten führten wieder zur Diskussion, ob die Fed doch früher als erwartet ihre Anleihekäufe zurückführt und ließen den US-Dollar aufwerten", erklärte Experte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Der Goldpreis reagiert nicht nur auf die Möglichkeit einer abnehmende Geldschwemme mit Verlusten, auch die stärkere US-Währung drückt den Kurs, da er das Edelmetall außerhalb des Dollarraums verteuert.

Nun sind alle Augen auf den Arbeitsmarktbericht gerichtet, den die US-Regierung am Freitag veröffentlichen wird. Die Zahlen gelten als entscheidend dafür, wann die Fed mit dem Abbau ihre Stützen für die Wirtschaft beginnt. Die Notenbank richtet sich maßgeblich am Jobaufbau aus, deshalb könnte eine positive Überraschung am Arbeitsmarkt die geldpolitische Wende näherrücken lassen.

(dpa)
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