Kommentar zu den Bauernprotesten Glaubenskampf zwischen Misthaufen und Fleischtheke

Meinung | Berlin · Der Streit um die Düngeverordnung und das Insektensterben darf sich nicht zu einem radikalen Stadt-Land-Konflikt auswachsen. Wertschätzung für Landwirte auf der einen Seite und Einsichten der Agrarlobby auf der anderen Seite sind die wichtigsten Gegenmittel.

 „Ist der Bauer tot gibt es kein Brot“ steht auf einem Schild neben einer Bauern-Puppe am Galgen an einem Frontlader während einer Großdemonstration fränkischer Bauern in Nürnberg.

„Ist der Bauer tot gibt es kein Brot“ steht auf einem Schild neben einer Bauern-Puppe am Galgen an einem Frontlader während einer Großdemonstration fränkischer Bauern in Nürnberg.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Mit einigem Abstand betrachtet erscheint der Streit zwischen Landwirten, Politik und Verbrauchern hinreichend absurd. Denn im Ziel sind sich alle einig: Die Umwelt soll nicht zugrunde gehen, deutsche Landwirte sollen ihre Höfe künftig nicht ausschließlich für Touristen öffnen müssen, sondern sollen dort (auch) Lebensmittel produzieren und die Verbraucher wollen Produkte aus der Region auch ohne das Gehalt eines Managers bezahlen können. Doch der Weg dorthin ist lang. Und der Streit ist emotional bereits so aufgeladen, dass er sich zu einem Stadt-Land-Konflikt auszuwachsen droht.