Befragte sehen Ende der Gewerkschaften Gewerkschaften bremsen Konjunktur aus
Hamburg (rpo). Die Deutschen sehen in den Gewerkschaften eine Konkunkturbremse. Nach Ansicht der Hälfte der Befragten behindern sie den wirtschaftlichen Aufschwung. Nur 55 Prozent glauben, dass die Gewerkschaften eine Zukunft haben.
<P>Hamburg (rpo). Die Deutschen sehen in den Gewerkschaften eine Konkunkturbremse. Nach Ansicht der Hälfte der Befragten behindern sie den wirtschaftlichen Aufschwung. Nur 55 Prozent glauben, dass die Gewerkschaften eine Zukunft haben.
Mit 93 Prozent glauben nach dem missglückten Streik der IG Metall für die 35-Stunden-Woche im Osten fast alle, dass die Gewerkschaften gemeinsam mit den Arbeitgebern Lösungen finden müssen.
Dabei gibt es bei der Frage, ob die Gewerkschaften dem Aufschwung im Weg stehen, keine Einigkeit zwischen Ost und West: In Westdeutschland betrachten 54 Prozent sie als Bremser, während es im Osten nur 43 Prozent sind. Bei den Zukunftsaussichten sind die Ostdeutschen aber skeptischer. Dort sehen für sie 53 Prozent eine Perspektive, drei Prozentpunkte weniger als im Westen.
Stärker ist dafür im Osten das Harmoniebedürfnis. 96 Prozent sprechen sich für eine gemeinsame Problemlösung durch Gewerkschaften und Arbeitgeber aus, während es im Westen 92 Prozent waren. Frauen gehen mit der Arbeitnehmervertretung weniger hart ins Gericht: Als Bremse für den Aufschwung sehen sie 43 Prozent gegen 59 Prozent der Männer.
Besonders enttäuscht über die Gewerkschaften sind die 40 bis 49- Jährigen. An ihren bremsenden Einfluss auf die Konjunktur glauben in dieser Altersgruppe 60 Prozent. Nur 48 Prozent sprechen ihnen eine Zukunft zu. Lediglich jeder zweite hält sie für unverzichtbar (alle Altersgruppen: 61 Prozent).
Am besten kommen die Gewerkschaften bei der Generation weg, die mit ihnen noch kaum Erfahrungen gesammelt haben kann: Von den 14- bis 19-Jährigen sehen nur 36 Prozent sie als Bremser. 84 Prozent bescheinigen ihnen eine Zukunft auch dies der positivste Wert aller Altersgruppen. polis befragte im Auftrag der dpa zwischen dem 15. und 17. Juli repräsentativ 1010 Personen im Alter über 14 Jahren.