Düsseldorf Gewerkschaft beklagt Missstände bei Vonovia

Düsseldorf · Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi erhebt schwere Vorwürfe gegen den Immobilienkonzern Vonovia. Der seit Kurzem im Dax notierte Branchenprimus bedroht angeblich Mitarbeiter, die sich gewerkschaftlich oder im Betriebsrat engagieren wollen. "Es ist erkennbar die Strategie von Vonovia, massiv gegen Beschäftigte vorzugehen, die sich bei uns engagieren", sagte Verdi-Funktionärin Verena Becker. Forderungen nach einem Tarifvertrag würden vom Vonovia-Management teilweise mit Drohungen wie der Versetzung an einen entlegenen Standort oder dem Auslagern ganzer Geschäftsbereiche beantwortet. "Wer sich bei Betriebsversammlungen kritisch äußert, wird zum Vorgesetzten zitiert", so Becker, "Vonovia verbreitet ein Klima der Angst." Verdi kündigte an, für die Konzernbereiche Kundenservice und Immobilienservice nun erste Tarifverträge im Vonovia-Konzern durchsetzen zu wollen. Laut Verdi liegt der gewerkschaftliche Organisationsgrad in diesen Bereichen bei über 30 Prozent, konzernweit aber deutlich darunter.

Vonovia bestreitet die Anschuldigungen: "Wir weisen die Vorwürfe, wir würden unsere Mitarbeiter unter Druck setzen, entschieden zurück. Wir haben einen wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander im Unternehmen", sagte eine Sprecherin. Vonovia zahle "gute und marktübliche Gehälter" über dem Niveau etwa externer Dienstleister. Zudem werde Vonovia bis Ende 2017 über 1000 neue Mitarbeiter einstellen.

(tor)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort