Kommentar Geschickte Schuldzuweisung

Es ist eine klare Strategie, die Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub verfolgt. Mit der Drohung, die Kaiser's-Märkte zu zerschlagen, will er kurz vor Toresschluss den Druck auf Sigmar Gabriel erhöhen. Die Botschaft: Wenn der Wirtschaftsminister die Entscheidung des Kartellamtes nicht kippt, ist der SPD-Politiker eben auch verantwortlich für den Verlust von mehr als 8500 Stellen. Unterstrichen wird das Schwarze-Peter-Spiel noch durch den geschickt an die Öffentlichkeit lancierten Brief von Edeka-Chef Markus Mosa an den Tengelmann-Betriebsrat.

Darin hatte Mosa zugesichert, alle Kaiser's-Beschäftigten im Unternehmen zu halten. Egal, wie die Ministerentscheidung ausfällt - man kann Haub und Mosa nicht vorwerfen, dass sie nicht mit allen Tricks für den gewünschten Deal gekämpft hätten. Maximilian Plück

(maxi)
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