Weihnachtsgeschenke Das sind die besten E-Reader

Düsseldorf · Wer noch nach Weihnachtsüberraschungen sucht, aufgepasst: Mit E-Readern kann man gleich mehrere Bücher auf einmal verschenken – und das ganz nachhaltig. Besonders junge Menschen nutzen sie gerne, wie eine Studie zeigt.

 E-Reader sind besonders bei jungen Menschen beliebt.

E-Reader sind besonders bei jungen Menschen beliebt.

Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Es ist doch alle Jahre wieder so – je näher das Weihnachtsfest rückt, desto drängender wird die Frage: Was schenke ich meinen Liebsten bloß? Manchmal ist es da ganz hilfreich, sich Statistiken anzuschauen. Eine repräsentative Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom ergab zum Beispiel, dass 56 Prozent der 16- bis 29-Jährigen Bücher digital lesen, 21 Prozent von ihnen sogar überwiegend. Junge Leseratten dürften sich also über einen E-Reader freuen. Aber auch für lesefreudige Menschen, die älter als 30 Jahre alt sind, bietet sich dieses Weihnachtsgeschenk an. Schließlich ist es eine nachhaltige Methode, mit gleich mehreren Büchern auf einmal eine Freude zu machen. Doch welche E-Reader sind besonders geeignet? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Welche E-Reader sind gut und was können sie? Stiftung Warentest hat acht E-Reader getestet – und alle bis auf einen für gut befunden. Am meisten überzeugte der Amazon Kindle Paperwhite für 150 Euro. Das Gerät ist besonders robust, hat mit 130 Stunden die längste Akkulaufzeit und liegt mit 206 Gramm Gewicht ziemlich leicht in der Hand. Die Bildqualität sticht besonders positiv hervor: Die Tester bewerteten sie sowohl bei sehr hellem als auch bei wenig Umgebungslicht als sehr gut. Genauso verhält es sich beim Tolino Vision 6, der mit 167 Euro nur unwesentlich teurer ist. Er lässt sich als einziger außer den Kindle-Modellen besonders gut im Alltag nutzen und punktet vor allem mit seiner einfachen Handhabung. Der Pocketbook Inkpad Color war im Test der einzige E-Reader mit Farbdisplay. „Das ist kein Muss, aber praktisch, wenn man Fachbücher mit bunten Diagrammen nachvollziehen oder Comics lesen möchte“, sagt Benjamin Barkmeyer, der die Abteilung Multimedia bei Stiftung Warentest leitet und am Test beteiligt war. Aber auch abgesehen vom farbigen Display überzeugt er mit sehr guter Bildqualität.

Auf was haben die Tester geachtet? Ein Team von Stiftung Warentest ermittelte die Merkmale, die für die Endverbraucher von E-Readern besonders relevant sind. „Dazu zählt vor allem die Bildschirmqualität, die 30 Prozent im Gesamturteil ausmacht“, sagt Barkmeyer. Die Nutzer fragten sich: Wie gut kann man bei unterschiedlichen Lichtbedingungen lesen? Funktioniert das nicht nur abends im Bett, sondern auch in der prallen Nachmittagssonne am Strand? Außerdem ist es wichtig, dass das Gerät leicht zu bedienen ist (40 Prozent im Gesamturteil) und dass es im Alltag einiges aushält (20 Prozent). Schließlich soll ein E-Reader ja der ständige Begleiter sein – auf dem Weg zur Arbeit, auf Reisen oder beim Ausflug in die Natur. Da ist es auch gut, wenn der Akku möglichst lange hält. Das war für die Tester allerdings am wenigsten wichtig. Sie gewichteten die Akkulaufzeit nur mit zehn Prozent im Gesamturteil.

Wie teuer sind die E-Reader? Die Preisspanne bei den Geräten ist groß: Das günstigste getestete Modell, das Pocketbook Basic 4, bekommt man schon für 79 Euro, das teuerste Modell Kobo Elipsa kostet 430 Euro. Besonders teuer bedeutet in diesem Fall aber nicht besonders empfehlenswert: Stiftung Warentest rät zum Amazon Kindle Paperwhite 2021 oder Tolino Vision 6, die mit 150 und 167 Euro im mittleren Preissegment liegen.

Für wen ist welcher E-Reader geeignet? Das kommt ganz darauf an, worauf die Nutzerin oder der Nutzer Wert legt. Wer gerne Comics verschlingt, bunte Diagrammbalken auseinanderhalten oder seinem Kind Bilderbücher zeigen möchte, freut sich sicher am ehesten über einen E-Reader mit Farbdisplay wie das Pocketbook Inkpad Color. Beim Kobo Elipsa werden eine Hülle und ein Stift für digitale Notizen gleich mitgeliefert. Und für Wasserratten, die gerne in der Badewanne lesen, empfiehlt sich der Kobo Sage. Der ist wasserfest. „Ich würde zwar aus dem günstigsten Modell Pocketbook Basic 4 keinen Preistipp ableiten“, sagt Tester Barkmeyer. Aber für alle, die wenig Geld zur Verfügung hätten oder sich mit den Grundfunktionen zufrieden gäben, sei das eine solide Wahl.

Welche Schwächen haben die Geräte? Die Kindle-Modelle beschränken Nutzer in der Auswahl. Zwar werde laut Barkmeyer inzwischen auch das in vielen Shops und Bibliotheken verwendete Epub-Format unterstützt, doch Bücher über die Onleihe auszuleihen, funktioniere beispielsweise nicht. Das günstige Pocketbook Basic 4 kann neue Bücher nur über ein Kabel übertragen und das Display ist kratzempfindlich, der teure Kobo Elipsa ist mit rund zehn Zoll und 26 Zentimetern sowie fast 400 Gramm besonders groß und schwer und lässt sich deshalb nur schlecht mit einer Hand bedienen. Und wer besonders lange am Stück lesen möchte, dem sei vom Kobo Sage abgeraten: Seine Akkulaufzeit liegt mit 13 Stunden auf dem letzten Platz.

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