Braunkohle irrelevant für das Klima Unbequeme Wahrheiten über Lützerath

Meinung | Düsseldorf · Die Braunkohlemengen unter dem Weiler Lützerath spielen für das Weltklima keine Rolle. Die Klimaschützer übersehen, wer derzeit wirklich für die Erwärmung der Erde die größte Gefahr darstellt.

Lützerath: Dorf vor und nach der Räumung - Bilder
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Lützerath vor und nach der Räumung

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Foto: AFP/INA FASSBENDER

Die Demonstrationen in Lützerath sind vorerst weitgehend beendet. Ausführlich haben viele Medien über die Proteste, die Polizeieinsätze und die anwesende Klimaprominenz berichtet. Für den Ausstoß von CO2 in der EU ist es jedoch nicht wirklich relevant, ob die Kohlevorkommen unterhalb von Lützerath noch verstromt werden oder nicht. Grund dafür ist der EU-weite CO2-Deckel. Der sogenannte EU-Emissionshandel (EU-ETS) begrenzt den gesamten Treibhausgasausstoß von europaweit rund 10.000 Anlagen in Energiewirtschaft, der energieintensiven Industrie sowie des innereuropäischen Luftverkehrs. Die maximale Gesamtmenge an CO2-Emissionen aus diesen Anlagen wird durch die EU festgelegt. Wenn an einer Stelle mehr CO2 ausgestoßen wird, muss daher zwangsläufig an einer anderen Stelle weniger emittiert werden und umgekehrt. Wo im Einzelnen genau wieviel ausgestoßen wird, bestimmt der Markt durch den Emissionshandel. Wer Emissionen vermeidet, kann die nicht genutzten CO2-Zertifikate verkaufen. Wer mehr emittiert, muss jemanden finden, der ihm seine CO2-Zertifikate verkauft. Die von der EU festgelegte Gesamtmenge bleibt dadurch unberührt. Aktuell sinkt die Anzahl dieser Berechtigungen zum CO2-Ausstoß um jährlich 2,2 Prozent, doch sollen die Emissionen nun schneller sinken, indem mehr Zertifikate aus dem Markt genommen werden. Das ist marktwirtschaftliche, technologieoffene Klimapolitik.