Gehaltsreport 2021 Medizin-Gehälter in NRW laut Studie deutlich gestiegen
Düsseldorf · Die Jobplattform Stepstone hat ein neues Gehaltsranking veröffentlicht. Am meisten verdienen die Menschen in Hessen, am wenigsten in Brandenburg, NRW liegt in der Mitte. Dabei schneidet eine Stadt besonders gut ab, deutschlandweit gibt es weiterhin große Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Bildung lohnt sich, das zeigt der Vergleich ebenfalls.
Nordrhein-Westfalen ist Durchschnitt. Zumindest wenn es um das Gehalt der Arbeitnehmer geht. 56.912 Euro verdienen die Menschen in NRW jährlich, 56.985 sind es bundesweit. Das geht aus einer Studie der Online-Jobplattform Stepstone hervor. Dazu wurden die Daten von fast 250.000 Vollzeit-Arbeitenden ausgewertet und analysiert. Am besten verdienen die Menschen demnach in Hessen (60.936 Euro) und Baden-Württemberg (60.182 Euro), am wenigsten in Mecklenburg-Vorpommern (47.416 Euro) und Brandenburg (47.008 Euro). Sämtliche Gehaltszahlen beziehen sich auf das Bruttojahresgehalt inklusive Boni, Provisionen und Prämien. Ausschlaggebend ist jeweils der Arbeits- und nicht der Wohnort. Die Daten wurden zwischen Januar 2019 und September 2020 erhoben.
Gute Aussichten auf ein hohes Gehalt hat man in NRW aktuell in der Pharmaindustrie. 72.724 Euro verdienen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Bereich durchschnittlich. Nicht allzu überraschend also, dass der Pharma- und Chemie-Standort Leverkusen die NRW-Stadt mit dem höchsten Durchschnittsgehalt (66.223 Euro) unter den Großstädten ist, gefolgt von der Landeshauptstadt Düsseldorf, Mülheim an der Ruhr und Bonn mit den Zentralen von Post und Telekom.
Bundesweit ist Erlangen vor Frankfurt und Stuttgart Spitzenreiter. Die Untersuchung zeigt, dass hohe Verdienste speziell im Bankensektor, bei Fahrzeugbauern und in Chemieunternehmen möglich sind. Aber auch im Bereich des Anlagenbaus, der Medizintechnik und der Luft- und Raumfahrt gibt es überdurchschnittlich hohe Gehälter.
Große Unterschiede bei den Bildungsabschlüssen. Der Bildungsgrad hat dabei offenbar einen großen Einfluss auf den Jahresverdienst. Während Nicht-Akademiker durchschnittlich unter 50.000 Euro verdienen, bringen es studierte Arbeitnehmer in NRW auf über 67.000 Euro, rund 38 Prozent mehr. Dabei gibt es allerdings große Unterschiede zwischen den Studienfächern. Mit Abstand am meisten verdienen Absolventen eines Medizinstudiums.
In NRW sind das rund 107.000 Euro, fast sieben tausend Euro mehr als der bundesweite Durchschnitt. Hierbei fällt auf: Im Vergleich zum Gehaltsreport 2020 verdient man mit einem Medizinabschluss in NRW zehntausend Euro mehr. Hier liegt ein Zusammenhang mit der Pandemie nahe, weil medizinisches Personal derzeit gesucht wird und demnach offenbar auch höhere Gehälter gezahlt werden.
Aber auch mit einem Jura- oder einem Ingenieursstudium lassen sich laut Untersuchung Gehälter im hohen fünfstelligen Bereich einstreichen. Allerdings zeigt der Report auch, dass Meister und Fachwirte durchschnittlich besser verdienen (56.652 Euro) als Bachelorabsolventen (53.350 Euro). Grundsätzlich gilt, dass die Wahrscheinlichkeit auf ein hohes Gehalt mit der Höhe des akademischen Grades steigt.
Höhere Verdienste in großen Unternehmen Offenbar können große Konzerne mehr Gehalt zahlen, als kleinere Unternehmen. Die Umfrage zeigt, dass die Jahresgehälter bei Firmen mit über 10.000 Mitarbeitenden bei über 70.000 Euro liegen, bei Unternehmen mit 51-250 Mitarbeitenden allerdings nur bei knapp 54.000 Euro im Schnitt.
Außerdem steigt das Jahresgehalt deutlich, wenn Mitarbeitende auch Personalverantwortung übernehmen. Dabei gilt: je mehr Mitarbeiter der Führungskraft unterstellt sind, desto höher ist auch ihr Gehalt.
Große Unterschiede gibt es außerdem beim Durchschnittsgehalt von Männern und Frauen. Männer verdienen demnach bundesweit durchschnittlich rund 60.000 Euro, Frauen rund 49.000. Grund hierfür ist wohl auch, dass immer noch weniger Frauen als Männer in Führungspositionen arbeiten.