Kleinster Vorrat seit fünf Jahren Gasreserve in Deutschland schrumpft drastisch

Berlin · Der deutsche Vorrat an Erdgas ist wegen der lang anhaltenden Kältewelle auf ein Minimum gesunken. Wie aus Daten der EU-Gasspeicherbehörde GIE hervorgeht, sind die nationalen Gasspeicher derzeit nur noch zu 24,3 Prozent gefüllt.

Die Verbraucher müssen sich wegen des geringen Vorrats aber keine Sorgen machen (Archivbild).

Die Verbraucher müssen sich wegen des geringen Vorrats aber keine Sorgen machen (Archivbild).

Foto: dpa, sd pt soe

Wegen der zuletzt sehr niedrigen Temperaturen sank die Reserve sehr schnell. Zum Jahreswechsel waren die Speicher noch zu 66 Prozent gefüllt, Anfang Februar waren es immerhin mehr als 50 Prozent. Diese Rücklagen werden angezapft, weil die sonstigen Lieferungen allein nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken.

Im Sommerhalbjahr werden die Speicher befüllt und über den Winter je nach Verbrauch entleert. Verbraucher müssen aber nicht fürchten, dass ihre Heizung bald kalt bleibt. Der Bundesverband der Energiewirtschaft (BDEW) teilte mit, dass die Gasversorgung auch in der aktuellen Kältewelle normal verlaufe. Lieferungen aus anderen Ländern könnten im Rahmen bestehender Verträge im Bedarfsfall erhöht werden. Kurzfristige Preissprünge am Großhandelsmarkt hätten keine Auswirkungen auf das Portemonnaie der Endkunden.

Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer sieht die Bundesregierung in der Pflicht. "Es ist unverständlich, weshalb die Befüllung der Gasspeicher nur nach Marktpreissignalen, nicht aber nach Versorgungssicherheitsaspekten geschieht", sagte Krischer. Die große Koalition müsse handeln. "Der Bundesrat hat hierzu klare Beschlüsse und fordert eine nationale Erdgasreserve." Krischer forderte einen Ausbau erneuerbarer Energien, um von fossilen Energieträgern unabhängig zu werden.

(jd)
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