Bestes Modell für den Sommer Dieser Gasgrill wurde bei „Stiftung Warentest" zum Sieger gekürt

Düsseldorf · Wer sauber und schnell grillen möchte, für den kann ein Gasgrill eine Option sein. Die Stiftung Warentest hat zwölf Geräte getestet, von denen vier überzeugen konnten, einer wurde dagegen sogar als gefährlich eingestuft. Welches Gerät zum Sieger gekürt wurde.

 Gasgrills erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Allerdings gibt es auch Einiges zu beachten, wenn man mit den Geräten noch nicht so viel Erfahrung hat.

Gasgrills erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Allerdings gibt es auch Einiges zu beachten, wenn man mit den Geräten noch nicht so viel Erfahrung hat.

Foto: obs/Grillfürst

Draußen wird es wieder wärmer und die Grillsaison steht vor der Tür. Aus diesem Anlass hat die Stiftung Warentest zwölf Gasgrills getestet, davon sind acht Grillwagen mit jeweils drei Brennern und vier tragbare Grills mit je einem Brenner. Alle Geräte wurden im September und Oktober 2022 gekauft und grillen gut. Wirklich überzeugen konnten aber nur vier Gasgrills, einer wurde sogar als gefährlich eingestuft. Die Ergebnisse im Überblick.

Wie wurde getestet? Bewertet wurden die Grills nach verschiedenen Kategorien: der Haltbarkeit, der Abgabe von Schadstoffen, der Sicherheit und der Handhabung. Am wichtigsten war jedoch das Grillen an sich. Am Ende wurde jedem Gerät eine Schulnote zwischen „sehr gut“ und „ungenügend“ gegeben.

Aus welchen Materialien bestehen die Grills im Test? Die Roste bestehen aus Stahl, Edelstahl, Gusseisen oder Emaille. Diese Beschichtung soll vor Korrosion schützen und das Reinigen der Geräte erleichtern. Frühere Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass vor allem beim Grillen säurehaltiger Speisen problematische Stoffe aus der Emaille ins Grillgut übergehen können.

Welche Vorteile haben Gasgrills gegenüber einem Elektro- oder einem Kohlegrill? Gasgrills verursachen weder Ruß noch Qualm und machen das Grillen dadurch angenehmer für die Nachbarschaft. Zudem ist das Grillen mit Gas sauberer, da keine Asche entsorgt werden muss. Auch in Sachen Schnelligkeit punktet der Gasgrill, da er die optimale Temperatur schneller erreicht als ein Elektro- oder ein Kohlegrill. Ist der Gasgrill einmal heiß, kann er die Temperatur auch lange halten.

Welche Nachteile haben Gasgrills? Es dauert länger, bis dieser aufgebaut und angeschlossen ist. Gerade das Anschließen der Gasleitungen birgt ein gewisses Risiko, da Gas austreten kann. Hierbei sollte man sich eventuell Hilfe von einem Experten holen. Beim Geschmack muss beim Gasgrill auf den speziellen, rauchigen Geschmack, der für viele erst das Grillen zum Erlebnis macht, verzichtet werden. Zudem sind Gasflaschen mit 15 bis 20 Euro für fünf Kilogramm (ohne Pfand für die Flasche) oft teurer als Kohle für den Holzkohlegrill (zwischen fünf und zehn Euro für fünf Kilogramm).

Welche Schäden übernimmt die Versicherung im Falle eines Grillunfalls? Elke Weidenbach, Referentin für Versicherungen bei der Verbraucherzentrale NRW, schreibt dazu auf Anfrage: „Verletzt sich jemand beim Grillen, springt die Krankenversicherung für die Behandlungskosten ein. Bei dauerhaften Gesundheitsschäden zahlt die private Unfallversicherung. Wenn eine Berufsausübung nicht mehr möglich ist, zahlt die gesetzliche Rentenversicherung und/oder die private Berufsunfähigkeitsversicherung. Verschuldete ein Grillkoch einen solchen Unfall und schädigte einen anderen, übernimmt die Private Haftpflichtversicherung den Schaden. Dies gilt, wenn ein anderer verletzt wird oder Dinge zerstört werden.“

Welcher tragbare Gasgrill ist laut Stiftung Warentest der beste? Der beste Tischgrill ist der Weber Go Anywhere für 170 Euro, er hat die Note „gut“ (2,4) bekommen. Dieser ist sehr gut zu verstauen, er ist robust, nicht rostanfällig und die Beine können eingeklappt werden. Zu den Schwächen zählt, dass die Warnhinweise am Gerät nicht fest, sondern nur angehängt sind. Zudem sammelt sich Fett im Innenraum und der Drehregler ist etwas rutschig.

Welcher Tischgrill konnte nicht überzeugen? Der Tischgrill von Tepro für 98 Euro fiel durch die Sicherheitsprüfung und erhielt die Note „mangelhaft“ (5,0). Dieser „könnte beim Ausdrehen buchstäblich in Flammen aufgehen“, schreibt die Stiftung Warentest dazu. Zudem liege der Deckelgriff so ungünstig, „dass die Fingerkuppen beim Anheben der Haube mit hoher Wahrscheinlichkeit das heiße Metall berühren“, heißt es.

Welcher Grillwagen hat beim Test gewonnen? Der beste Grillwagen ist laut Test der Rösle Videro Pure G3 für 500 Euro, er erhielt die Note „gut“ (2,0). Er konnte durch ein sehr gutes Grillergebnis, eine sichere und einfache Montage und ein Sichtfenster im Deckel überzeugen. Allerdings ist er rostanfälliger. Der Grill hat zudem eine hohe Arbeitshöhe und die Seiten können nicht eingeklappt werden.

Welcher Grillwagen ist der Schlechteste? Am schlechtesten wurden der Char Broil Convective 310 B für 330 Euro und der Napoleon Rogue 425 für 840 Euro bewertet, sie erhielten beide die Note „befriedigend“ (3,1). Der Char Broil konnte nicht überzeugen, da die Gasflasche nicht verstaut werden kann, der Drehregler leicht rutschig ist und die Seiten nicht eingeklappt werden können. Zudem gibt der Grillrost Schadstoffe ab. Beim Napoleon wurde kritisiert, dass die Montage zeitaufwendig ist, eine Verbrennungsgefahr neben dem Thermometer besteht und der Grill recht viel Gas benötigt. Auch der Grillrost dieses Grills gibt Schadstoffe ab.

Wie findet man den richtigen Grill? Bevor ein Gasgrill gekauft wird, sollte man sich zunächst die Frage stellen, ob zuhause oder mobil gegrillt werden soll. Danach lohnt sich laut Stiftung Warentest ein Blick auf die Ausstattung: Gibt es eine Vorrichtung für die Gasflaschen? Wie viele Räder soll der Grillwagen haben? Wie hoch soll der Grillwagen sein? Wichtig ist auch die Frage, wo ein solcher Grill im Winter untergestellt werden soll oder ob es ausreicht, ihn abgedeckt im Garten stehen zu lassen, wobei die Gasflasche dann oft abgetrennt wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort