Mein Erstes Geld Gärtnern für den englischen Fußball

Ich war knapp 16, lebte in einem kleinen Schweizer Ort und hatte einen großen Traum: einmal den englischen Fußball live sehen. Aber London war weit weg. Mein Taschengeld hätte nicht einmal für den Bus nach Zürich gereicht. Es musste mehr Geld her. Die einzige Chance war, sich als motivierter, aber leider nicht sonderlich begabter Gärtner in der Nachbarschaft anzubieten. Letztlich brachte ich es zu sage und schreibe 44 Schweizer Franken - für mich damals ein Vermögen. Da das Geld aber weder für eine Zugfahrt, geschweige denn für ein Flugticket reichte, entschied ich mich mit drei ebenso motivierten Freunden für die Reise per Anhalter.

Noch heute erinnere ich mich an das Spiel in London, ich weiß sogar noch, dass Tottenham gegen Liverpool 0:2 verlor. Diese Erfahrung, ermöglicht durch eine Handvoll Schweizer Franken und Blasen an den Händen, hat mich mehr geprägt, als viele spätere Erlebnisse: Mein Streben, die heimatliche Enge zu verlassen, meine Liebe für den englischen Sprachraum und die Gewissheit, dass ein großes Ziel verdammt viel Kraft freimachen kann.

(RP)
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