Kalte Temperaturen erhöhen Verbrauch Füllstand der deutschen Gasspeicher geht weiter zurück

Bonn/Brüssel · Die Temperaturen in Deutschland sinken, der Gasverbrauch steigt - das ist der aktuelle Trend. Wie es um den Füllstand der deutschen Gasspeicher steht und wie die Bundesnetzagentur die Lage bewertet.

 Anlagen für die Speicherung von Gas stehen auf dem Gelände des Untergrund-Gasspeichers der VNG AG (Archivfoto).

Anlagen für die Speicherung von Gas stehen auf dem Gelände des Untergrund-Gasspeichers der VNG AG (Archivfoto).

Foto: dpa/Waltraud Grubitzsch

Mit den sinkenden Temperaturen geht auch der Füllstand der deutschen Gasspeicher weiter zurück. Die Bundesnetzagentur bezifferte den Gesamtspeicherstand in Deutschland am Donnerstagabend auf 98,24 Prozent. „Es wird überwiegend ausgespeichert“, heißt es im aktuellen Lagebericht der Behörde. Auch nach Angaben des europäischen Gasspeicherverbandes GIE ist der Füllstand gesunken.

Die Füllstände werden immer mit Verzögerung mitgeteilt. Einige Speicher in Deutschland waren laut den am Freitag veröffentlichten GIE-Daten noch zu 100 Prozent gefüllt, vereinzelt sind die Füllstände sogar gestiegen. Aus Sicht der Bundesnetzagentur ist die Gasversorgung in Deutschland „im Moment stabil“. Die Versorgungssicherheit sei derzeit gewährleistet.

Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Für gewöhnlich sind sie mit Beginn der Heizperiode im Herbst gut gefüllt. Bis zum Frühjahr nehmen die Füllstände dann ab. Am 1. Februar sollen sie laut Energiewirtschaftsgesetz noch zu 40 Prozent gefüllt sein. Zu beachten ist, dass weiter Gas durch Pipeline-Importe nach Deutschland fließt, derzeit vor allem aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien.

Insgesamt bewertet die Bundesnetzagentur in ihrem jüngsten Bericht (Stand 01.12., 18.00 Uhr) die Lage weiter als angespannt. Eine weitere Verschlechterung könne nicht ausgeschlossen werden. Der Gasverbrauch habe in der 47. Kalenderwoche 21 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der letzten vier Jahre gelegen, gegenüber der Vorwoche sei er aber um 12 Prozent gestiegen.

Angesichts der Temperaturvorhersagen sei mit einem steigenden Verbrauch zu rechnen. Unternehmen und private Verbraucher müssten sich weiter auf ein deutlich höheres Preisniveau einstellen, hieß es. Die Bundesnetzagentur bekräftigte, eine Gasmangellage im Winter könne vermieden werden, wenn das Sparziel von mindestens 20 Prozent erreicht werde. Eine weitere Voraussetzung sei, dass LNG-Terminals für Flüssiggas zum Jahresbeginn einspeisen.

(mzu/dpa)
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