Düsseldorf Am Freitag gibt es erneut Streiks an NRW-Airports

Düsseldorf · Verdi legt in Düsseldorf und Köln-Bonn den Flugverkehr weitgehend lahm. Erstaunlich ist, dass zwei Tarifkonflikte von verschiedenen Berufsgruppen zu einem Arbeitskampf verrührt werden. Der Flughafenverband sieht die Passagiere als „Spielball“ der Gewerkschaft.

Der Flughafen Düsseldorf erlebt nicht den ersten Streik in diesem Jahr.

Der Flughafen Düsseldorf erlebt nicht den ersten Streik in diesem Jahr.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

/Köln (rky) An den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn werden am Freitag vorraussichtlich massenhaft Flüge ausfallen, weil die Gewerkschaft Verdi wieder zum Warnstreik aufruft. In Düsseldorf werde es einen „Notbetrieb“ geben, gab der Betreiber am Mittwoch bekannt. Ursprünglich waren 368 Flugbewegungen (185 Starts/183 Landungen) am größten NRW-Flughafen vorgesehen, jetzt sind es sehr viel weniger. Ähnlich sieht die Lage in Köln/Bonn als zweitgrößtem Airport von NRW aus.

Die Flughäfen raten den Passagieren,sich vorab bei ihrer Airline zu informieren, ob ihr Flug stattfindet. Um die Abläufe zu erleichtern, sollte das Handgepäck reduziert werden. Vorrangig sollen am Freitag Sicherheitskräfte die Arbeit verweigern, die in der Fluggastkontrolle, der Personal-, Waren- und Frachtkontrolle tätig sind. Hinzu kommen weirere Beschäftigte.

Laut Verdi streiken die Menschen für höhere Zuschläge bei Sicherheitskontrollen und auch für eine hohe Lohnerhöhung allgemein im öffentlichen Dienst: „Die Beschäftigten machen gemeinsam Druck auf die Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen weder im öffentlichen Dienst noch im Luftsicherheitsbereich ein akzeptables Angebot unterbreitet wurde“, sagte Andrea Becker, Verdi-Fachbereichsleiterin in NRW.

Kritisch gibt sich Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV: „Verdi missbraucht die Flughäfen im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes immer wieder als öffentlichkeitswirksame Bühne zur Durchsetzung ihrer Forderungen, obwohl die Flughäfen nicht mal zwei Prozent der Beschäftigten aufweisen.“ Es sei nicht korrekt, beide Tarifkonflikte zu vermischen: „Die Reisenden werden so zum Spielball des Arbeitskampfes.“

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