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Rekord durch sogenannte Innovationsprämie Förderung von E-Autos in 2020 auf mehr als halbe Milliarde Euro versechsfacht

Exklusiv | Berlin · In diesem Jahr sind für deutlich mehr Elektroautos Förderprämien beantragt worden. Allein im Dezember flossen fast 190 Millionen Euro an die Käufer von reinen E-Autos, Plug-in-Hybriden und Fahrzeugen mit Brennstoffzelle. Hintergrund sind die von der Bundesregierung aufgestockten Mittel.

 Ein Elektroauto wird an einer Ladestation in Düsseldorf geladen (Archiv).

Ein Elektroauto wird an einer Ladestation in Düsseldorf geladen (Archiv).

Foto: dpa/Martin Gerten

Nie zuvor wurden in Deutschland so viele Autos mit alternativen Antrieben gefördert wie in 2020. Das geht aus Zahlen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) hervor, die unserer Redaktion vorliegen. Demnach wuchs die ausgezahlte Fördersumme von gut 98 Millionen Euro in 2019 auf 652 Millionen in 2020 – eine Steigerung um das Sechseinhalbfache. „Im Jahr 2020 haben wir bei der Elektromobilität in Deutschland einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).

Er führte als Grund die aufgestockten Fördermittel an. „Ausschlaggebend hierfür war die Einführung der Innovationsprämie im Juli, mit der die Bundesregierung ihre Förderung beim Kauf eines E-Autos verdoppelt hat“, sagte Altmaier. Seitdem sind für reine E-Autos unter einem Nettolistenpreis von 40.000 Euro bis zu 9000 Euro Prämie möglich. Dabei liegt der staatliche Anteil bei 6000 Euro, der Eigenanteil der Hersteller bei 3000 Euro. Für Plug-in-Hybride gibt es seit Juli bis zu 6750 Euro hinzu. Ist das Auto laut Nettolistenpreis teurer als 40.000 Euro, sind noch bis zu 7500 Euro für rein elektrische oder 5625 Euro für hybride Autos möglich. Zuvor lag die staatliche Prämie bei 4000 beziehungsweise 3000 Euro.

Seit Jahresbeginn beantragten Käufer für insgesamt 229.951 Autos eine Förderung. 2019 waren es noch 73.081. Doch nicht alle Antriebsformen konnten davon profitieren. Die Zahl beantragter Batteriefahrzeuge stieg von gut 51.000 in 2019 auf mehr als 126.000 in 2020, die Zahl der Hybride von knapp 22.000 auf 103.000. Doch Autos mit Brennstoffzellen wurden nicht zusätzlich beantragt. Ihre Zahl sank leicht von 73 auf 71 Förderanträge.

Altmaier zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung. „Allein im November wurde für insgesamt fast 45.000 Batteriefahrzeuge und Plug-in-Hybride ein Förderantrag gestellt. Parallel haben wir 2020 zwei europäische Großprojekte zur Batteriezellfertigung auf das Gleis gesetzt“, sagte er. So schaffe man durchgängige Wertschöpfungsketten für die Elektromobilität in Europa mit zehntausenden Arbeitsplätzen und trage dazu bei, dass der Hochlauf der E-Mobilität und die Transformation unserer Automobilindustrie Hand in Hand gehe.
Kritiker werfen der Bundesregierung seit Jahren vor, den Ausbau der Elektromobilität verschleppt zu haben. Einst hatte die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das Ziel von eine Million E-Autos bis 2020 ausgegeben, dann wurde es auf 2022 verschoben. Anfang 2020 waren es nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes knapp 700.000 Batterie- und Hybridfahrzeuge.

Bafa-Präsident Torsten Safarik sieht Deutschland auf gutem Kurs. „Mit über 650 Millionen Euro an ausgezahlten Fördermitteln im Jahr 2020 hat das Bafa die Elektromobilität in Deutschland deutlich weitergebracht.“ Mit der kürzlich auf dem Autogipfel getroffenen Vereinbarung, die Innovationsprämie bis Ende 2025 zu verlängern, werde die E-Auto-Förderung in der breiten Förderkulisse der Bundesregierung langfristig verankert. „Das erhöht die Planungs- und Investitionssicherheit für die Unternehmen. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit der Verlängerung der Innovationsprämie auch im kommenden Jahr hohe Antragszahlen bekommen werden“, sagte Safarik.

(jd/mar)
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