Mutmaßlicher Hedgefonds-Betrüger Italien lässt Börsenspekulant Florian Homm frei

Florenz · Er soll Anleger um Millionen geprellt haben und war lange eine der meistgejagten Personen der Branche: Überraschend ist Ex-Hedgefonds-Manager Florian Homm aus der Untersuchungshaft in Italien entlassen worden. Homm sollte eigentlich an die USA ausgeliefert werden.

 Florian Homm soll seine Kunden um 200 Millionen Dollar geprellt haben.

Florian Homm soll seine Kunden um 200 Millionen Dollar geprellt haben.

Foto: dpa, sk_cu soe

Der mutmaßliche Anlagebetrüger und Ex-Hedgefonds-Manager Florian Homm ist seinem Anwalt zufolge aus der Untersuchungshaft in Italien entlassen worden. Die Höchstdauer der U-Haft sei abgelaufen, sagte Homms Anwalt Gabriele Zanobini am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters in Florenz. "Er wurde gestern entlassen." Die Freilassung des Deutschen sei vom obersten Berufungsgericht des Landes angeordnet worden.

Homm war im März vergangenen Jahres in Florenz verhaftet worden. Der Deutsche wurde vom FBI gesucht, ihm wird Betrug bei Wertpapier-Geschäften in großem Stil vorgeworfen. Vor seiner Festnahme war der Großneffe des verstorbenen Versandhauskönigs Josef Neckermann fünf Jahre lang auf der Flucht gewesen. Seit über einem Jahr sitzt Homm in Untersuchungshaft in Pisa, wegen des laufenden Auslieferungsverfahrens kann er dort festgehalten werden. Ein Antrag auf Entlassung sei wegen Fluchtgefahr abgelehnt worden, so Zanchetti.

Der Manager, der unter anderem mit Investitionen beim Fußball-Club Borussia Dortmund bekannt wurde, soll nach Ansicht der US-Justiz Investoren um 200 Millionen Dollar gebracht haben, indem er den Wert von Aktien künstlich nach oben trieb und seine Bestände verkaufte. Die Strafen für Anlagebetrüger in den USA gelten als drakonisch: Der Finanzjongleur Bernhard Madoff etwa war zu 150 Jahren Haft verurteilt worden.

(REU)
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