Terminals im Test geknackt Zahlungen mit EC-Karten offenbar unsicher

Köln · Für viele Kunden ist das Bezahlen mit EC-Karten bequem. Offenbar ist das Zahlungssystem jedoch nicht so sicher, wie bislang angenommen. Einem Medienbericht zufolge gitb es große Sicherheitslücken.

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Foto: ddp

Wie das ARD-Magazin "Monitor" berichtet, ist es IT-Experten gelungen, EC-Kartendaten samt Geheimnummern von außen an den Kassen im Einzelhandel auszulesen. Der Test habe keinen kriminellen Hintergrund gehabt und sei für das Magazin an Originalgeräten unter Aufsicht von Gutachtern versuchsweise durchgeführt worden.

Mit den Kartendaten und Geheimnummern könnten Kriminelle neue EC Karten herstellen, um dann im Ausland Geld abzuheben, hieß es. Das ausgelesene Gerät stamme vom Branchenführer VeriFone. Rund 300.000 dieser Geräte stünden in deutschen Geschäften für den bargeldlosen Zahlungsverkehr mit der EC-Karte bereit.

VeriFone habe die Sicherheitslücke bestätigt. Man sei dabei, für die Kartengeräte ein Softwareupdate zu erstellen, um die "Verwundbarkeit" zu beheben, so der Bericht. Laut Magazin werden jedes 110 Milliarden Euro mit EC-Karten im Handel umgesetzt.

Kreditwirtschaft dementiert

Das Bezahlen mit EC-Karten im Handel ist nach Einschätzung der Deutsche Kreditwirtschaft sicher. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) wies den "Monitor"-Bericht zurück, nach dem es grundsätzliche Sicherheitslücken im System geben soll. Der Verband spricht für die gesamte Branche, also auch für Sparkassen und Privatbanken.

Selbst wenn es Betrügern tatsächlich gelingen sollte, Kartendaten auszuspähen, verhindere im Girocard-System die chipbasierte Abwicklung den Einsatz einer nachgemachten Karte, erklärte der Bundesverband in Berlin. Denn neben der PIN sei immer die Originalkarte notwendig, um eine erfolgreiche Transaktion durchzuführen.

(dpa)
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