Multinationale Konzerne Schäuble will Steuerflucht von Google und Co. beenden
Berlin · Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht die Beendigung der Steuerflucht von multinationalen Großkonzernen wie Google und Amazon einem Zeitungsbericht zufolge in greifbarer Nähe.
Die Dienste von Google von A bis Z
"Nach jahrelangen Verhandlungen stehen wir kurz vor dem Durchbruch, mit einem international verbindlichen Maßnahmenkatalog die Steuervermeidungsstrategien der Konzerne wirksam zu unterbinden", zitierte die "Bild am Sonntag" einen Ministeriumssprecher. Kritiker werfen US-Konzernen wie Amazon vor, dass sie sich arm rechnen und Gewinne verlagern, um Steuern zu sparen.
Die Finanzminister der G20-Staaten wollen laut "BamS" bei ihrem Treffen im Oktober im peruanischen Lima einen 15-Punkte-Plan beschließen. Demnach überzeugte Schäuble seine Kollegen aus den wichtigsten Industrie- und Schwellenländern von seinem Vorhaben. Nach dem Beschluss des Maßnahmenkatalogs wolle der Minister dann die deutschen Steuergesetze so verändern, dass die Verlagerung von Gewinnen im bisherigen Umfang nicht mehr möglich sei, heißt es in dem Bericht weiter.
Die Zeitung zitierte eine Quelle aus dem Ministerium mit den Worten, künftig werde es "nicht mehr so einfach sein, Gewinne ins Ausland zu verlagern, um die Steuerlast zu reduzieren". Die Unternehmen würden deutlich höhere Steuern zahlen, "weil wir künftig besser in der Lage sein werden, die tatsächliche Wertschöpfung zu berechnen".
Google-Sprecher Kay Oberbeck sagte der "BamS" dazu, der Konzern unterstütze "Bestrebungen, um die internationale Steuergesetzgebung einfacher und klarer zu gestalten". Google werde sich "natürlich an jede neue Regelung halten, die verabschiedet wird".