+++ Finanzkrisen-Ticker +++ Wall Street eröffnet mit Verlusten

Düsseldorf (RPO). Die internationalen Börsen drehen ins Minus und erreichen neue Tiefstände. Die Finanzkrise beruhigt sich nicht und belastet auch die Wirtschaft immer mehr. Die Politik versucht dem entgegen zu steuern. Die neusten Entwicklungen und Meldungen lesen Sie in unserem Finanzkrisen-Ticker.

Mehr Fragen und Antworten zur Finanzkrise
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Foto: AP

+++ 15.34 Uhr: Die US-Aktienmärkte haben die neue Woche mit einem Minus begonnen. Der Dow-Jones-Index sank zu Handelsbeginn am Montag in New York um rund 1,6 Prozent, erholte sich aber in der ersten halben Stunde auf ein Minus von nur noch 0,89 Prozent bei rund 8.304 Punkten.

+++ 15.15 Uhr: EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat eine weitere Zinssenkung im Euro-Raum angedeutet. Trichet sagte am Montag in Madrid, ein Senkung wäre "eine Möglichkeit". Anfang Oktober hatten wichtige Notenbanken der Welt, darunter auch die EZB, die Zinsen wegen der Finanzmarktkrise in einer konzertierten Aktion gesenkt. Der Leitzins im Euro-Raum wurde auf um 0,5 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent verringert.

+++ 14.51 Uhr: Angesichts der weltweiten Finanzkrise greift der Internationale Währungsfonds (IWF) nun auch Ungarn und der Ukraine unter die Arme. Für Ungarn sei ein "umfangreiches Finanzpaket" vereinbart worden, erklärte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn am Sonntag in Washington. Außerdem habe der IWF sich mit Budapest auf einige politischen Maßnahmen geeinigt, die die ungarische Wirtschaft kurzfristig stabilisieren und langfristig stärken sollten. Die Ukraine soll demnach einen an einen Finanzplan gekoppelten Kredit in Höhe von umgerechnet knapp 13 Milliarden Euro bekommen. Der IWF unterstützt bereits das vor dem Staatsbankrott stehende Island.

+++ 13.58 Uhr: Die Kapitalanlagegesellschaft KanAM schließt wegen der Finanzmarktkrise ihren Offenen Immobilienfonds KanAM US-grundinvest Fonds für drei Monate. Der Fonds setze zum Schutz der Anleger die Rücknahme der Anteile aus, teilte KanAM am Montag in Frankfurt am Main mit. Möglich ist es allerdings weiterhin, Anteile an dem Fonds zu erwerben. Während die Liquiditätsquote des KanAm US-grundinvest Fonds am 1. September 2008 noch 31,5 Prozent betragen habe, sei sie infolge von Rückgaben zwischenzeitlich auf ein Niveau gesunken, dass das Management gezwungen habe, die Aussetzung der Rücknahme zu erklären. Die Aussetzung sei zunächst auf drei Monate befristet. Das Sondervermögen des KanAm US-grundinvest Fonds bleibe unangetastet, versicherte die Gesellschaft.

+++ 13.42 Uhr: Trotz des geringen Interesses der Finanzbranche am Banken-Rettungspaket wertet die Bundesregierung das Nothilfe-Angebot im Volumen von 500 Milliarden Euro schon jetzt als Erfolg. Bereits die bloße Existenz des Rettungsschirms scheine eine beruhigende und stabilisierende Wirkung auf die nervösen Märkte zu haben, sagte der Sprecher von Finanzminister Peer Steinbrück, Torsten Albig, am Montag in Berlin. Alle Beteiligten wüssten, dass der Schirm im Notfall jedes bedürftige Unternehmen retten würde.

+++ 13.16 Uhr: Der Bankenrettungsfonds der Bundesregierung (Soffin) hat bereits Gespräche mit ersten Interessenten geführt. Dabei sei es um alle möglichen Instrumente gegangen, mit denen der Fonds Banken in der Krise beispringen soll, teilte der Soffin am Montag in Frankfurt am Main mit. Angaben zu den Interessenten machte er nicht; bislang hatten die Landesbanken BayernLB, WestLB und HSH Nordbank Interesse angemeldet. Der Bankenrettungsfonds kann angeschlagenen Finanzinstituten Garantien für Kredite geben, faule Finanzpapiere aufkaufen und Finanzspritzen gewähren.

+++ 13.05 Uhr: Die massive Kürzung der Ölförderung durch die OPEC hat den Preisverfall bei dem Energieträger nicht gestoppt. Am Montag lag der Ölpreis im New Yorker Computerhandel bei 62,58 Dollar pro Barrel (159 Liter), das sind 1,57 Dollar weniger als am Freitag. Damit haben sich bei den Händlern die Rezessionsängste durchgesetzt. Am Freitag hatten die in der OPEC zusammengeschlossenen Ölförderländer eine Minderung der Produktion um 1,5 Millionen Barrel pro Tag ab dem 1. November beschlossen.

+++ 12.09 Uhr: Die von der angeschlagenen Bayerischen Landesbank (BayernLB) angeforderte Milliardenhilfe aus dem Rettungspaket der Bundesregierung ist weiter unsicher. Eine Entscheidung bis Ende der Woche sei aber nicht ausgeschlossen, sagte ein Sprecher des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) am Montag in Frankfurt am Main. Der Leitungsausschuss der SoFFin prüfe den Antrag der BayernLB für die beantragte Kapitalspritze von 5,4 Milliarden Euro und werde anschließend eine Empfehlung abgeben. Anschließend treffe der Lenkungsausschuss eine Entscheidung.

+++ 4 Uhr: Der Chef der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Klaus Wübbenhorst, erwartet trotz der Finanzkrise, dass sich der Konsum in Deutschland 2009 besser entwickelt als im laufenden Jahr. "Wenn sich die Situation nicht noch weiter verschärft, sehe ich die Chance auf ein Konsumwachstum", sagte er der Tageszeitung "Die Welt". Für 2008 hatte die GfK ihre Prognose von einem Konsumwachstum von einem Prozent zuletzt auf Null herabgestuft. "Aus dem herrschenden, übertriebenen Pessimismus kann sehr schnell wieder ein vorsichtiger Optimismus werden", sagte Wübbenhorst.

+++ 3.22 Uhr: Der Internationale Währungsfonds (IWF) und Ungarn haben sich auf ein Programm zur Stabilisierung der wegen der Finanzkrise in Not geratenen Wirtschaft geeinigt. Im Gegenzug für einschlägige Wirtschaftsreformen werde Budapest ein substanzielles Hilfspaket zur Verfügung gestellt, erklärte IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn am Sonntag in Washington. Welche Summen im Gespräch sind, war zunächst noch unklar. Zunächst müssten noch Detailfragen ausgehandelt werden, hieß es.

+++ 2.34 Uhr: Die Opposition hat mit massiver Kritik auf die Äußerungen von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) zum Verhalten der Manager deutscher Banken reagiert. Steinbrücks Aussage, dass die Banken aus falschem Prestige-Denken die staatlichen Hilfen zur Bekämpfung der Finanzkrise nicht in Anspruch nehmen, sei "wirklich zynisch", sagte FDP-Finanzexperte Hermann Otto Solms in der "Frankfurter Rundschau".

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