GfK-Konsumklima Ukraine-Krise verunsichert Verbraucher leicht

Nürnberg · Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine drückt auf die Stimmung der Verbraucher hierzulande. Sie scheinen in Bezug auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands erstmals leicht verunsichert zu sein, wie die am Dienstag veröffentlichte April-Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ergab.

Wjatscheslaw Ponomarjow - der Volksbürgermeister von Slawjansk
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Ein Teil der Konsumenten befürchte, dass die Ukraine-Krise die spürbare konjunkturelle Erholung beeinträchtigen könnte. Insgesamt aber bleibe das Konsumklima auf hohem Niveau stabil. Der entsprechende Index der GfK lag im März und April bei 8,5 Punkten und wird diesen Wert laut Prognose des Instituts auch im Mai erreichen.

Nach wie vor sähen die Verbraucher die deutsche Wirtschaft auf Erholungskurs, erklärte die GfK. Der klare Aufwärtstrend, seit Mitte 2013 verzeichnet, sei jedoch zum Stillstand gekommen. Die GfK erklärt dies mit der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland und die Eskalation der Spannungen in der Ostukraine.

Der stabile Arbeitsmarkt und die geringe Teuerung in Deutschland heben gleichzeitig aber die Stimmung der Verbraucher. Sie hofften auf "recht ansehnliche" tarifliche Einkommenszuwächse, erklärte die GfK - "und diese Hoffnungen dürften sich auch erfüllen". Die niedrige Inflation stärke zudem die Kaufkraft der Einkommen. Seit 1991 sei bei der Einkommenserwartung kein besserer Wert gemessen worden.

Ausgeben wollten die Verbraucher im April laut GfK aber wieder weniger. Die Neigung zu neuen Anschaffungen ging wieder zurück. Die GfK erklärte dies mit der Verunsicherung der Konsumenten durch die Ukraine-Krise. Die Sparneigung sei gestiegen, allerdings auf sehr niedrigem Niveau. Für das Konsumklima befragt die GfK seit 1980 monatlich rund 2000 Verbraucher.

(AFP)
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