Schuldengrenze: USA lehnen Trick ab Traum von der Billion-Dollar-Münze ist geplatzt

Washington · Mit einem dürren Satz hat die US-Regierung am Samstag eine bizarre Debatte über einen wundersamen Ausweg aus der Schuldenfalle beendet: Es werde keine Platinmünze im Wert von einer Billion Dollar geben, teilte der Sprecher des Finanzministeriums, Anthony Coley, am Samstag mit.

Welche Folgen hat der Sturz über die Fiskalklippe
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Foto: AFP, AFP

Finanzministerin und Notenbank (Fed) seien sich einig, dass die Anhebung der Schuldenobergrenze der USA nicht mit Hilfe von Platinmünzen umgangen werden dürfe, erklärte Coley. Die Idee sorgt seit Tagen für Aufregung in Washington: Um eine erneute Krise um die Anhebung des US-Schuldenlimits von derzeit knapp 16,4 Billionen Dollar zu umgehen, soll das Finanzministerium demnach eine Ein-Billion-Dollar-Platinmünze prägen lassen und sie bei der Fed gegen US-Staatsanleihen umtauschen. Damit könnte die Regierung die Erreichung des Schuldenlimits herauszögern, bis sich Republikaner und Demokraten im US-Kongress auf eine Erhöhung geeinigt haben.

Laut Finanzministerium dürfte die Grenze endgültig in den letzten Februartagen erreicht sein. Lenken die Republikaner bis dato nicht ein, legen automatische Ausgabenkürzungen Regierungsbehörden lahm.

Theoretisch kann das Finanzministerium unbegrenzt Gedenk- und Sammlermünzen aus Platin auflegen. Doch ist zum einen unklar, ob es diese Münzen tatsächlich zum Schuldendienst nutzen darf. Zum anderen würde ein derartiges Manöver die Unabhängigkeit der Fed in Frage stellen - ein Dogma, von dem nach eigenen Angaben weder die Regierung noch die Notenbank abrücken wollen.

(AFP/felt)
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