Börse Tod bin Ladens hilft dem Dax

Frankfurt (RPO). Der Tod von Al-Qaida-Chef Osama bin Laden hat den deutschen Aktienmarkt gestützt. Der Dax schloss am Montag 0,2 Prozent höher bei 7527 Punkten - zeitweise war er um bis zu 1,1 Prozent auf ein neues Jahreshoch von 7600 Zählern geklettert. Auch die Wall Street notierte nach Handelsschluss in Europa knapp im Plus.

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Foto: AP

Der Erfolg gegen das Terrornetzwerk Al Qaida sei für Anleger eine gute Nachricht, sagte der Aktienstratege der Bremer Landesbank, Wolfgang Duwe. Er bezweifelte jedoch, dass der Tod bin Ladens an den deutschen Märkten länger wirkt. "Politische Börsen haben in der Regel kurze Beine", erklärte er. Seiner Ansicht nach dürften in den kommenden Wochen weiterhin das im Markt reichlich vorhandene Geld und gute Unternehmensergebnisse für steigende Kurse im Dax sorgen. Dank der sprudelnden Gewinne vieler Unternehmen hat der Leitindex allein in der vergangenen Woche um drei Prozent zugelegt.

Auch am Montag konnten Unternehmen erneut mit guten Geschäftsergebnissen punkten. Die Papiere der Commerzbank setzten sich mit einem Plus von 3,2 Prozent auf 4,43 Euro an die Dax-Spitze. Die anhaltende Konjunkturerholung hatte dem zweitgrößten Geldhaus Deutschlands zu einem überraschend starken Jahresauftakt verholfen. Die Zahlen dürfte den Papieren der Commerzbank erst einmal Rückenwind geben, sagte ein Händler. Das Institut arbeitet derzeit mit einer Reihe von Kapitalmaßnahmen daran, bis Juni insgesamt 14,3 Milliarden der 16,2 Milliarden Euro an Stillen Einlagen des Bundes zu tilgen. Seit Jahresanfang haben die Papiere gut 22 Prozent an Wert verloren.

Deutlich zulegen konnten auch K+S nach der Vorlage vorläufiger Zahlen - die Aktien des Salz- und Düngemittelkonzern verteuerten sich um bis zu 3,6 Prozent auf 56,57 Euro. Dank der hohen Nachfrage der Landwirte ist das Unternehmen mit einem kräftigen Gewinnplus ins Jahr gestartet. Für das Gesamtjahr hob der Konzern seine Prognose an. Vor allem der zuversichtliche Ausblick stimme die Anleger positiv, sagte ein Händler.

Auf der Verkaufsliste fanden sich dagegen Fresenius Medical Care (FMC) wieder. Eine Herabstufung durch die Deutsche Bank nutzten Anleger am Montag zu Gewinnmitnahmen. Die Aktien verbilligten sich um gut ein Prozent auf 52,50 Euro, nachdem sie am Freitag auf ein Rekordhoch von 53,26 Euro gestiegen waren. Er beurteile die Geschäftsaussichten weiterhin positiv, schrieb Analyst Holger Blum in einem Kommentar. Mit dem rund 20-prozentigen Plus seit dem Jahreswechsel spiegele sich dies aber angemessen im Aktienkurs wider. Er stufte die Aktien auf "Hold" von "Buy" herunter, hob gleichzeitig aber das Kursziel auf 56 von 51 Euro an.

(RTR/felt)
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