Kommentar Strom als Luxusgut

Berlin · Es ist nicht mehr viel, was die schwarz-gelbe Bundesregierung bis zur Bundestagswahl anpacken kann. Die Zeit ist knapp, die Fristen für Gesetze sind es ebenfalls, und die Mehrheiten im Bundesrat sind fast verloren. Doch eine Reform der Fördersätze für die Öko-Energien sollten sich Union und FDP zutrauen. Der Strom ist nicht nur für Geringverdiener, sondern für die breite Mittelschicht zum Luxusgut geworden. Und das bleibt wohl so.

Nach Expertenschätzungen müssen die Verbraucher über die EEG-Umlage bis 2015 noch rund 100 Milliarden Euro an private und gewerbliche Anbieter von Solaranlagen bezahlen. Die Garantierendite im EEG gilt über 20 Jahre, viele Anlagen wurden erst in den vergangenen Jahren gebaut und harren nun ihrer Amortisierung. Entspannung an der Preisfront ist also nicht in Sicht. Da kann es nicht sein, dass nichtbenötigte Produkte bezahlt werden müssen. Etwa, weil das Netz überlastet ist. Das wäre so, als müsste man an der Fleischtheke im Supermarkt auch den Kasselerbraten kaufen, auch wenn man nur das Schweineschnitzel will.

(brö)
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