Ifo-Index steigt drittes Mal in Folge Stimmung in der deutschen Wirtschaft deutlich besser

München · Die deutschen Firmen starten optimistisch ins neue Jahr: Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Januar deutlich stärker an als erwartet. Der wichtigste Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung verbesserte sich gegenüber dem Vormonat um 1,8 Zähler auf 104,2 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag mitteilte.

Experten hatten mit einem Plus von 0,6 Punkten gerechnet. Nach dem dritten Anstieg in Folge steht der Indikator nun auf dem höchsten Wert seit Juni 2012. Die Anleger spekulierten offenbar auf einen solchen Anstieg und ließen den DAX kurz vor Veröffentlichung des Konjunkturbarometers auf ein neues Fünfjahreshoch von 7.843 Punkten ansteigen. In der Folge lag der Aktienindex immer noch rund ein Prozent im Plus.

"Die deutsche Wirtschaft startet hoffnungsvoll ins neue Jahr", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Die aktuelle Geschäftslage bewerteten die Unternehmen nach einem Rückgang im Dezember wieder positiver, und die Aussichten auf die kommende Entwicklung hätten sich deutlich verbessert. Carsten Brzeski, Ökonom der belgischen ING Bank, sprach von einem "bemerkenswerten" Plus bei den Erwartungen.
Dieser Wert verbesserte sich um 2,5 auf 100,5 Punkte. Bei der Lage gab es ein Plus von 0,9 auf 108,0 Zähler.

Sinn: "Der Optimismus kehrt zurück"

Angeschoben wird der Ifo-Index vor allem von den Industriefirmen, die nochmals von einer besseren Lage berichten und auch äußerst positiv in die Zukunft blicken. "Der Optimismus kehrt zurück", erläuterte Sinn. Auch die Kapazitätsauslastung sei nach drei Rückgängen in Folge wieder gestiegen, fügte der Ifo-Präsident hinzu.

Im Bauhauptgewerbe legte der Geschäftsklimaindex ebenfalls zu.
Vor allem die guten Aussichten sorgten für einen deutlichen Zuwachs.
Zuletzt waren die Baufirmen im März 2012 so zuversichtlich.

Im Handel fällt die Bilanz dagegen nicht so gut aus: Zwar bewerteten die Einzelhändler ihre aktuelle Lage ein wenig besser, die Erwartungen blieben jedoch unverändert. Die befragten Großhändler schätzten sowohl die momentane Situation als auch die kommenden Geschäfte schlechter ein als im Dezember. Für die Erhebung befragt das Ifo-Institut monatlich etwa 7.000 Firmen.

Auch die Finanzmarktexperten beurteilten zuletzt die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland besser. Der Index des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) stieg im Januar auf den höchsten Wert seit Mai 2010.

(dpa/felt)
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