Erste Entscheidung bei JPMorgan Chase Spitzenbankerin geht nach Milliardenverlust

New York · Der milliardenschwere Spekulationsverlust bei JPMorgan Chase kostet die verantwortliche Bankerin ihren Job. Nach mehr als 30 Jahren bei Amerikas mächtigstem Geldhaus habe Ina Drew entschieden, die Bank zu verlassen, erklärte JPMorgan am Montag in New York. Ihr Abgang war erwartet worden.

Drew leitete seit 2005 das sogenannte Chief Investment Office. Händler dieser Sparte hatten binnen sechs Wochen rund 2 Milliarden Dollar verzockt. Die 55-Jährige war eine der mächtigsten Frauen an der Wall Street. Sie galt als Vertraute von Bankchef Jamie Dimon und hatte mitgeholfen, die Bank fast ohne Blessuren durch die Finanzkrise zu steuern.

"Ina Drew war eine klasse Partnerin in all den Jahren", sagte Dimon, der nach Informationen von US-Medien bis zuletzt gezögert hatte, sie gehen zu lassen. Ihre Leistungen sollten nicht von den jüngsten Spekulationsverlusten überschattet werden, sagte Dimon. Ob weitere Köpfe rollen werden, blieb zunächst offen.

Nachfolger von Drew wird der bisher fürs Anleihegeschäft zuständige Matt Zames. Der ehemalige Finanzchef Mike Cavanagh wird überdies ein Team leiten, dass eine Strategie gegen die Spekulationsverluste erarbeiten soll. Denn die problematischen Finanzwetten laufen weiter. Bankchef Dimon hatte bereits eingeräumt, dass die Bank noch mehr Geld verlieren könnte.

(dpa)
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