Eurokritische Regierung Sorge um die Zukunft Italiens lässt den Euro fallen

Frankfurt · Erneut hat die Sorge vor einer eurokritischen Regierung in Italien die Gemeinschaftswährung auf Talfahrt geschickt. Der Eurokurs fiel am Montag im europäischen Vormittagshandel fast unter 1,17 US-Dollar.

 Die politische Entwicklung in Italien setzt den Euro unter Druck.

Die politische Entwicklung in Italien setzt den Euro unter Druck.

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Zuletzt hatte er Mitte November unter dieser Marke notiert. Im Nachmittagshandel entfernte er sich dann aber wieder deutlich davon und lag zuletzt bei 1,1752 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1759 (Freitag: 1,1781) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8504 (0,8488) Euro gekostet.

Marktteilnehmern zufolge leidet die Gemeinschaftswährung weiter unter den Entwicklungen in Italien. Zwar bahnt sich dort elf Wochen nach der Parlamentswahl das Ende der Regierungsbildung an. Die Koalitionspartner, die Fünf-Sterne-Protestbewegung und die rechtspopulistische Lega, wollten am Montag Staatschef Sergio Mattarella einen Ministerpräsidenten vorschlagen und ihr Regierungsprogramm vorlegen. Die Koalition wird in der EU aber mit Skepsis betrachtet. Im Koalitionsvertrag ist festgehalten, dass die Interessen Italiens künftig im Mittelpunkt stehen sollen.

Die gute Stimmung am amerikanischen Aktienmarkt habe dem Eurokurs wieder auf die Füße geholfen, hieß es am Markt. Der Dollar profitiert typischerweise von einem Anstieg der Unsicherheit. Vor dem Hintergrund der Annäherung zwischen der USA und China bei den Handelsauseinandersetzungen favorisierten Investoren allerdings risikoreiche Anlagen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87640 (0,87325) britische Pfund, 130,84 (130,69) japanische Yen und 1,1753 (1,1773) Schweizer Franken fest. Eine Feinunze Gold kostete am Nachmittag im freien Handel 1287,60 Dollar. Gefixt wurde die Feinunze Gold in London mit 1288,35 (Freitag: 1288,30) Dollar.

(dpa)
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