Mit hauseigener Bank Siemens will Finanzkrise trotzen

München (RPO). Inmitten der Finanzkrise will Siemens mit seinem konzerninternen Bankgeschäft Kunden bei der Finanzierung unterstützen und so das eigene Geschäft ankurbeln. Für den Konzern seien die Vorteile, die Siemens Financial Services (SFS) biete, "wettbewerbsentscheidend", erklärte Finanzvorstand Joe Kaeser in München.

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"Wir planen aber kein Hilfsprogramm für Lieferanten", sagte er. Doch die Nachfrage nach Ware und Finanzierung aus einer Hand steige beständig.

Siemens könne integrierte Gesamtlösungen zur Verfügung stellen, die weniger finanzstarke Wettbewerber nicht anbieten könnten. Der Konzern wolle dort aktiv werden und Marktanteile gewinnen, wo es derzeit Finanzierungsprobleme gebe, wie etwa am US-Markt für Medizintechnik. SFS-Chef Dominik Asam erklärte, wo andere Banken derzeit kaum neue Kreditrisiken eingingen, könne SFS nun Kunden, die kostspielige Siemens-Produkte wie Gasturbinen oder Computertomographen kaufen wollen, Finanzierung bieten und damit die Geschäfte des Konzerns stützen.

Auch die Finanzierung der Siemens-Sektoren sei sehr langfristig abgesichert, so dass der Konzern für eine lange und tiefe Kreditkrise gewappnet sei, hieß es. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Bilanzsumme von SFS 2008 nach Konzernangaben um 27 Prozent auf gut elf Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Ertragssteuern (IBIT) lag bei 286 Millionen Euro. Grund für hohe Gewinne mitten in der Bankenkrise sei, dass SFS sich aus riskanten Finanzsegmenten heraushalte und zuletzt betont antizyklisch agiert habe, erklärte Asam.

Die gute Finanzlage von Siemens erlaube auch Zukäufe, erklärte Finanzvorstand Kaeser. Riskanten Übernahmen und "Welteroberungsstrategien" erteilte er zugleich eine Absage.

(ap)
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