Griechenland-Krise Seehofer geht auf Distanz zu Merkel

Hamburg (RPO). Nach der FDP stellt sich auch die CSU beim Griechenland-Kurs der Koalition immer deutlicher gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

So sieht der Fahrplan zur Rettung Griechenlands aus
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Foto: ASSOCIATED PRESS

CSU-Chef Horst Seehofer sagte dem Magazin "Spiegel", dass er sich den Erfolg der Rettungsbemühungen für Griechenland zwar wünsche.

"Aber wenn die griechische Regierung und das Parlament diesen Weg nicht gehen wollen oder können, dann sollten wir nicht darauf warten, bis uns die Finanzmärkte zur Einsicht in die Realität zwingen. Dann muss auch ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone denkbar sein", sagte Seehofer.

Mit Blick auf die Einschätzung Merkels, dass bei einem Scheitern des Euro auch Europa scheitere, sagte der CSU-Chef: "Nein. Diesen Zusammenhang sehe ich nicht. Ich glaube dass die europäische Idee sehr stark ist. Sie lebt, sie ist unumkehrbar."

In diesem Zusammenhang nahm Seehofer auch FDP-Chef Philipp Rösler in Schutz, den er als "toleranten Europabefürworter" bezeichnete. "Das heißt aber nicht, dass man schiefe Entwicklungen in Europa nicht beim Namen nennt und nicht versucht, eine Lösung zu finden", sagte Seehofer.

Rösler hatte in der Euro-Debatte die Möglichkeit einer geordneten Insolvenz ins Gespräch gebracht und sich damit Kritik der CDU, indirekt auch der Kanzlerin, eingehandelt.

(AFP)
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