Eurostat veröffentlicht Zahlen Schuldenlast der Euro-Länder sinkt leicht

Brüssel · Die staatliche Schuldenlast der Euro-Länder hat sich etwas verringert, liegt aber immer noch weit höher als erlaubt. Vor allem zwei Staaten sind weit vom vereinbarten Ziel entfernt.

In der Euro-Krise gescheiterte Regierungen
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Foto: dapd, Michael Probst

Von Ende 2015 bis Ende 2016 ging die staatliche Schuldenlast im Durchschnitt von 90,3 auf 89,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zurück, meldete die europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag. Die Länder der Gemeinschaftswährung hatten allerdings eine Grenze von 60 Prozent vereinbart. Auch das öffentliche Defizit der Mitgliedsstaaten — die Differenz der laufenden Einnahmen und Ausgaben — sank: von 2,1 auf 1,5 Prozent des BIP. Damit lag es 2016 im Schnitt unter dem vereinbarten Höchstwert von 3,0.

Die Durchschnittswerte sind allerdings wenig aussagekräftig, weil die einzelnen Werte der 19 Euro-Länder extrem unterschiedlich sind. So verzeichneten etliche Länder Haushaltsüberschüsse, darunter der Primus Luxemburg mit 1,6 Prozent seines BIP, aber auch Deutschland mit 0,8 Prozent. Auch Griechenland verbuchte ein Plus von 0,7 Prozent. Frankreich legte hingegen ein öffentliches Defizit von 3,4 Prozent vor, Spanien sogar 4,5 Prozent.

Extrem unterschiedlich ist auch der Schuldenstand der 19 Länder im Euroraum, wie die Zahlen von Eurostat zeigen. Während Deutschland fast die Grenze von 60 Prozent erreicht, liegen Griechenland und Italien weit davon entfernt am unteren Ende der Liste.

Der Schuldenstand ausgewählter Länder 2016 (in Prozent des BIP)

  • Griechenland: 179 Prozent der Wirtschaftsleistung (2015: 177,4 Prozent)
  • Italien: 132,6 Prozent der Wirtschaftsleistung (2015: 132,1 Prozent)
  • Frankreich: 96,0 Prozent der Wirtschaftsleistung (2015: 95,6 Prozent)
  • Deutschland: 68,3 Prozent der Wirtschaftsleistung (2015: 71,2 Prozent)
  • Luxemburg: 20,0 Prozent der Wirtschaftsleistung (2015: 21,6 Prozent)
(wer/dpa)
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