Zahlungen eingegangen Staatspleite in Russland offenbar abgewendet

Moskau · Russland hat offenbar eine Staatspleite infolge der westlichen Sanktionen wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine abwenden können. Die US-Ratingagentur S&P senkte ihre Bewertung für die Kreditwürdigkeit von Russland derweil noch tiefer.

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Die Beteiligten im Ukraine-Konflikt

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Foto: AFP/STR

Einige Besitzer von Anteilen russischer Dollar-Anleihen im Volumen von 117 Millionen Dollar hätten die fälligen Zinszahlungen erhalten, sagten zwei Marktteilnehmer am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Zahlungen werden als erster Test gewertet, ob die Regierung in Moskau ihren internationalen Schuldenverpflichtungen nachkommen kann, nachdem der Westen auch den russischen Finanzmarkt mit Sanktionen treffen will. Ein Zahlungsausfall würde den Bankrott bedeuten.

Das Finanzministerium in Moskau gab am Donnerstag bekannt, die Zahlungen angewiesen zu haben. „Der Coupon wurde entgegen meinen Erwartungen gezahlt, und in Dollar“, sagte ein Marktteilnehmer. Andere Anspruchsberechtigte erklärten, sie hätten bislang noch kein Geld erhalten, seien aber optimistisch, dass das noch geschehen werde.

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Kriegsbilder aus Mariupol

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Foto: dpa/Evgeniy Maloletka

Die Zinszahlungen auf die Anleihen waren bereits am Mittwoch fällig. Offiziell wird ein Zahlungsausfall Russlands aber erst, wenn die 30-tägige Nachfrist verstrichen ist. Es wäre das erste Mal seit der Russischen Revolution von 1917, dass das Land seine Verbindlichkeiten nicht erfüllen würde. Damals hatten die Bolschewiken Schulden aus der Zarenzeit nicht anerkannt.

Unterdessen senkte die US-Ratingagentur S&P ihre Bewertung für die Kreditwürdigkeit von Russland noch tiefer in den Ramsch-Bereich. Die Note für langfristige Fremdwährungsanleihen liegt nunmehr bei bei „CC“ nach „CCC-“ – das war ohnehin bereits Schrottniveau.

(peng/Reuters)
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