Aufregung an New Yorker Börse Ratingagentur stuft Frankreich irrtümlich herab

New York · Ein technischer Defekt hat an der New Yorker Börse für helle Aufregung gesorgt: Die Rating-Agentur Standard & Poors hat am Donnerstag irrtümlich die Herabstufung der französischen Kreditwürdigkeit verkündet.

 Der französische Finanzminister Francois Baroin verlangte eine Untersuchung der irrtümlichen Herabstufung Frankreichs durch Standard & Poors.

Der französische Finanzminister Francois Baroin verlangte eine Untersuchung der irrtümlichen Herabstufung Frankreichs durch Standard & Poors.

Foto: afp, ERIC PIERMONT

Die Agentur räumte ein, versehentlich eine Mitteilung an einige Abonnenten ihrer Internet-Seite verschickt zu haben, die eine Verschlechterung der Bonität signalisierte. Ursache sei ein technischer Defekt gewesen, erklärte S&P und betonte gleichzeitig, dass Frankreich noch immer die Bestnote "AAA" mit einem stabilen Ausblick habe.

Die französische Finanzmarktaufsicht AMF hat Ermittlungen gegen die Ratingagentur wegen der irrtümlichen Veröffentlichung der falschen Beurteilung zur Kreditwürdigkeit Frankreichs eröffnet. Die AMF habe zudem die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) kontaktiert, erklärte die Behörde am Donnerstag. Der französische Finanzminister Francois Baroin hatte umgehend eine behördliche Untersuchung des Vorfalls verlangt.

In New York gaben die Aktienkurse in Folge der Mitteilung vorübergehend nach, während französische Staatsanleihen deutlich an Wert verloren.

Die fehlerhafte Nachricht hätte kaum zu einem ungünstigeren Zeitpunkt kommen können - viele Anleger fragen sich seit geraumer Zeit, ob Frankreich seine Bestnote in der Schuldenkrise noch lange verteidigen kann. Zudem sind die Rating-Agenturen zuletzt wegen ihres Verhaltens in der Schuldenkrise in der Politik ohnehin unter Beschuss geraten.

(REU)
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