Moody`s Rating-Ausblick für Niederlande und Belgien angehoben

London · Für die Ratingagentur Moody's gibt es weitere Anzeichen auf eine Entspannung der Euro-Schuldenkrise. Die Agentur hob deshalb am späten Freitagabend den Ausblick für die Kreditwürdigkeit der Niederlande und Belgiens an. Einen solchen Schritt war Moody's jüngst schon bei Deutschland und Österreich gegangen.

Moody`s: Rating-Ausblick für Niederlande und Belgien angehoben
Foto: dpa, Andrew Gombert

Der Ausblick für die Niederlande und Belgien sei jetzt "stabil" nach bislang "negativ", teilte die Agentur mit. Das Rating selbst bleibe für die Niederlande bei "Aaa" und für Belgien bei "AA3". Zur Begründung für die Entscheidung zu den Niederlanden erklärte Moody's, die Risiken, dass der Haushalt des Landes durch weitere Hilfen für Euro-Länder wie Italien oder Spanien belastet werden könne, seien gesunken. Zudem gebe es Hinweise darauf, dass die inländischen Probleme der Niederlande wie ein schwacher Ausblick für das Wirtschaftswachstum und fallende Immobilienpreise ihren Höhepunkt erreicht hätten und sich nun in eine positive Richtung entwickeln würden.

Mit Blick auf Belgien erklärte Moody's, es seien die Risiken gesunken, dass die vorsorglichen Verpflichtungen, die der Staat für den Bankensektor eingegangen sei, am Ende auch tatsächlich wirksam würden und den Haushalt belasteten.

Schon vor einer Woche hatte Moody's mitgeteilt, Deutschland und Österreich würden inzwischen weniger Gefahr laufen, wegen der Schuldenkrise zur Kasse gebeten zu werden. Daher wurde der Ausblick beider Staaten wie auch den von Luxemburg auf stabil von negativ angehoben. Alle drei Länder behalten unverändert ihre Spitzenbonitätsnote "Aaa".

Ein stabiler Ausblick ist im Gegensatz zu einem negativen ein Indikator dafür, dass in der kommenden Zeit eher keine Herabstufung der Kreditwürdigkeit droht. Eine schlechtere Kreditwürdigkeit bedeutet für die Länder potenziell höhere Zinskosten bei der Aufnahme neuer Kredite.

(REU)
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