Diplomatische Krise Katar kündigt Ausstieg aus der Opec an

Doha · In Folge der diplomatischen Krise im arabischen Raum will Katar die Organisation Erdöl exportierender Länder, kurz Opec, verlassen. Schon im Januar 2019 soll die Mitgliedschaft enden.

Das Logo der Opec am Hauptquartier in Wien (Archiv).

Das Logo der Opec am Hauptquartier in Wien (Archiv).

Foto: AFP/JOE KLAMAR

Das kündigte Energieminister Saad al-Kaabi am Montag in Doha an. Die Opec wurde seinen Angaben zufolge am Montagmorgen kurz vor der Bekanntgabe über die Entscheidung informiert.

Der Rückzug spiegele den Wunsch Katars wider, sich auf die Steigerung der Gasproduktion zu konzentrieren, zitierte Qatar Petroleum den Minister. Das Land habe in den vergangenen Jahren unablässig an der Entwicklung einer Zukunftsstrategie gearbeitet, die auf Wachstum basiere.

Al-Kaabi zufolge will Katar die Gasförderung bis spätestens 2024 von jährlich 77 Millionen Tonnen auf 110 Millionen Tonnen erhöhen. Das Gas stammt vom South-Pars-Feld vor der Küste des Emirats, dem größten Gasfeld der Welt. Katar teilt es sich mit dem Iran. Katar ist bereits jetzt der größte Flüssiggasproduzent der Welt. Das Golf-Emirat liefert dem Weltmarkt rund 30 Prozent der Gesamtmenge.

Der weltgrößte Ölproduzent Saudi-Arabien sowie seine Verbündeten Bahrain, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) hatten im vergangenen Jahr eine Blockade über Katar verhängt und ihre diplomatischen Beziehungen abgebrochen. Sie werfen dem Land die Förderung von Terrorismus vor sowie zu enge Kontakte zum schiitischen Iran, dem Erzfeind Saudi-Arabiens. Beobachter sehen in der Blockade jedoch den Versuch, Katar auf die politische Linie Riads zu bringen.

Katar gehört wegen seiner Gasvorräte zu den reichsten Ländern der Welt. Seit Beginn der Blockade arbeitet das Emirat daran, seine Wirtschaft unabhängig von den Nachbarländern zu entwickeln. Die Vorwürfe der anderen Golfstaaten weist Katar zurück.

(hebu/AFP/dpa)
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