Um 1,5 Millionen Barrel täglich Opec drosselt Ölförderung - Preisverfall hält an

Wien (RPO). Die Opec kann auch mit der Ankündigung einer massiven Kürzung der Ölförderung den Preisverfall nicht stoppen. Der Ölpreis ist am Freitag um 3,44 Dollar auf 64,40 Dollar gefallen. Zuvor hatten die in der Opec zusammengeschlossenen Ölförderländer auf einer eilig angesetzten Sonderkonferenz in Wien eine Förderkürzung um 1,5 Millionen Barrel ab dem 1. November beschlossen.

 Die Verringerung solle ab dem 1. November gelten, teilte der saudi-arabische Ölminister Ali el Nuaimi mit.

Die Verringerung solle ab dem 1. November gelten, teilte der saudi-arabische Ölminister Ali el Nuaimi mit.

Foto: AFP, AFP

Die Opec begründet die Kürzung mit dem Preisverfall, der "ohne Beispiel in Geschwindigkeit und Größenordnung" sei. Der Ölmarkt ist seit einiger Zeit überversorgt und die Nachfrage wird weiter sinken, wie die Opec erklärte. Falls die Preise weiter fallen, würden viele Ölprojekte in Gefahr geraten, wie es hieß.

Ölverbrauch sinkt wegen schwacher Weltkonjunktur

Die OPEC-Länder versicherten laut Erklärung, sie würden sich an die beschlossenen Kürzungen halten. In der Vergangenheit hatten manche Länder des Kartells ihre Förderquoten überschritten, um mehr Geld in die Kasse zu bekommen. Die OPEC forderte alle nicht in der in dem Kartell organisierten Ölförderer auf, ebenfalls einen Beitrag zur Preisstabilisierung zu leisten. Damit sind Länder wie Russland, Norwegen oder Kasachstan gemeint.

Bereits am 10. September hatte die OPEC ihre Fördermenge um 500.000 Barrel pro Tag auf maximal 28,8 Millionen Barrel pro Tag gekürzt. Der Schritt konnte den Preisverfall aber nicht stoppen. Jetzt ist das neue Ziel 27,3 Millionen Barrel pro Tag.

An den weltweiten Ölbörsen hatte sich zuletzt die Angst durchgesetzt, die Weltwirtschaft könnte in die Rezession rutschen. Dies würde zu einem Rückgang des Ölverbrauchs führen. Die teils schwachen Quartalsberichte von Konzernen stützen Rezessionssorgen. Der Rohölpreis ist von seinem Rekord von rund 147 Dollar pro Barrel im Juli um mehr als 50 Prozent eingebrochen.

Große Schere bei Heizölpreisen

Der Preiseinbruch beim Heizölpreis in Deutschland ist unterdessen vorerst vorbei: Ein Liter kostet derzeit im bundesweiten Durchschnitt rund 74,5 Cent pro Liter oder 1,5 Cent mehr als eine Woche zuvor, wie der Hamburger Fachdienst EID mitteilte. Als Ursache für die Wende machen die EID-Experten die starke Heizölnachfrage aus. Außerdem gebe es Angebotsengpässe in den Raffinerien Leuna und Ingolstadt.

Allerdings geht die Preisschere beim Heizöl der Umfrage unter Händlern zufolge weit auseinander. Am billigsten ist Heizöl in Hamburg mit 70 bis 73 Cent. Am meisten müssen Kunden in München mit 83 bis 88 Cent bezahlen. Günstig ist Heizöl auch in Rostock oder Kiel, während Stuttgart, Karlsruhe oder Frankfurt über dem Durchschnitt liegen.

(ap)
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