Eurokrise zieht Deutschland nach unten OECD senkt Wachstumsprognose für 2013

Paris · Die Eurokrise und der schwächelnde Welthandel ziehen die deutsche Wirtschaft nach unten. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im kommenden Jahr um nur 0,5 Prozent wachsen, wie es in dem am Dienstag vorgestellten Wirtschaftsausblick der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) heißt.

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Foto: ddp

Im Frühjahr war die OECD noch von einem Wachstum von 1,9 Prozent ausgegangen, das nach der neuen Prognose nun erst 2014 erreicht werden soll. Für dieses Jahr rechnet die OECD mit einem Wachstum von 0,8 Prozent in Deutschland.

Bereits im zweiten Halbjahr 2012 litt die deutsche Wirtschaft an der "deutlich sinkenden Auslandsnachfrage, insbesondere aus anderen Ländern des Euroraums", wie es im OECD-Bericht hieß. Besonders trifft deutsche Unternehmen, dass Investitionsgüter wie Maschinen weniger nachgefragt werden, weil Firmen im In- und Ausland Einschnitte bei ihren Investitionsplänen vornehmen.

Die Situation dürfte sich nur langsam verbessern: 2013 werde "für den Welthandel insgesamt ein schwaches Jahr", sagte OECD-Deutschlandexperte Andrés Fuentes.

Deutschland schlittert aber an einer Rezession vorbei, wie sie die OECD in einem im September vorgelegten Zwischenbericht noch prognostiziert hatte. Die Experten hatten damals mit einem Minus von 0,1 Prozent im dritten Quartal 2012 und von 0,2 Prozent im vierten Quartal 2012 gerechnet. Im dritten Quartal gab es aber ein leichtes Wachstum von 0,2 Prozent in Deutschland.

Die OECD hielt an ihrer Prognose von einem leichten Schrumpfen der Wirtschaft in den letzten drei Monaten 2012 fest. Im ersten Quartal 2013 dürfte es dann nach ihrer Einschätzung ein Nullwachstum geben.

Als "Hauptrisiko" für die Wachstumsaussichten bezeichnet die OECD die Eurokrise. "Falls die Spannungen an den Märkten für Staatsanleihen im Euroraum stark bleiben, werden sich die deutschen Exporte möglicherweise nicht in dem projizierten Ausmaß erholen".

(AFP)
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