Börse Nikkei und Wall Street im Plus
Tokio (RPO). Starke Zahlen aus dem US-Technologiesektor haben den Börsen in Asien den zweiten Tag in Folge Auftrieb verliehen. Die Geschäftsberichte von Apple und anderen US-Firmen schürten am Donnerstag die Hoffnung, dass sich die Weltwirtschaft beständig erholt. Die Wall Street schloss am Abend mit einem kräftigen Plus.
Auch der Dax rechnet am Gründonnerstag mit weiterem Auftrieb. Der Leitindex legte nach Handelsbeginn 0,6 Prozent auf 7290 Punkte zu, nachdem er am Vortag schon drei Prozent gewonnen hatte. Die Apple-Titel zogen im Xetra-Handel um zwei Prozent auf 242,10 Euro an. Im TecDax stiegen die Aktien von Dialog Semiconductor im Schlepptau um 2,8 Prozent.
In Japan achteten die Anleger besonders auf Aussagen zu den möglichen Belastungen der US-Konzerne durch Lieferengpässe aus Japan nach dem Beben und Tsunami im März. Vor dem Beginn der eigenen Berichtssaison wollten sie sich aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, das Volumen war niedrig. Der Markt werde sich bis zur Veröffentlichung der Bilanzen japanischer Konzerne an den Vorgaben der Wall Street orientieren, sagte Koichi Ogawa, Chef-Portfoliomanager bei Daiwa SB Investments. Anschließend werde er anfälliger für Schwankungen.
Die New Yorker Börse hatte am Mittwochabend mit kräftigen Gewinnen geschlossen. Der Dow-Jones-Index der 30 wichtigsten Industriewerte erreichte seinen höchsten Stand seit knapp drei Jahren. Er stieg um 186 Punkte oder 1,5 Prozent auf 12.453 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte um 57,54 Punkte oder 2,1 Prozent zu und schloss bei 2.802 Zählern.
Apple mit Rekord-Gewinn
Apple hatte am Mittwoch nach US-Börsenschluss dank des Erfolgs des iPhones die ohnehin hoch gesteckten Erwartungen um ein Vielfaches übertroffen. Damit verstärkte Apple die positive Tendenz nach der starken Bilanz von Intel vom Mittwoch. In Tokio kletterten die Aktien von Technologieschwergewichten wie Nikon um knapp ein Prozent. Sony-Papiere legten um zwei Prozent zu.
Auf den Verkaufslisten standen dagegen die Aktien des weltgrößten Herstellers von Industrie-Robotern, Yaskawa Electric. Der Konzern kann die Produktion im Mai und Juni möglicherweise nicht vollständig aufrechterhalten. Da das Unternehmen aufgrund seiner geografischen Lage eigentlich nicht so stark von dem Beben getroffen sein dürfte, zeigten sich Analysten von den Aussagen überrascht. Das verdeutliche, dass diese Berichtssaison anders werde, sagte Masayoshi Okamoto von Jujiya Securities. "Es geht nicht nur um Zahlen oder Branchen. Wir müssen uns jede Veröffentlichung genau ansehen und auf Aussagen zur Produktion und zur Erholung überprüfen."
In den Hintergrund trat angesichts der Unternehmensnachrichten die Schuldenkrise in Europa. Obwohl die Spekulationen um eine Umschuldung Griechenlands anhielten, setzten Anleger weiter auf den Euro. Die Gemeinschaftswährung kletterte am Donnerstag erstmals seit Dezember 2009 wieder über 1,46 Dollar. Händler begründeten die Dollar-Verkäufe vor allem mit der Erwartung steigender Zinsen in der Euro-Zone und der wieder wachsenden Risikolust der Anleger. Der Yen kletterte erneut auf ein Rekordhoch.