Sorge um Griechenland Nikkei und Wall Street im Minus

Tokio · Die Börse in Tokio hat am Mittwochvormittag in Folge der Festigung des Yen zum Euro schwach tendiert. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte zur Handelsmitte ein Minus von 79,95 Punkten oder 0,90 Prozent beim Zwischenstand von 8820,79 Punkten. Der breit gefasste Topix büßte bis dahin um 6,47 Punkte oder 0,87 Prozent auf den Zwischenstand von 740,93 Zählern ein.

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Um 11.30 Uhr Ortszeit wurde der Dollar fester mit 80,36-38 Yen gehandelt nach 79,91-92 Yen am späten Vortag. Der Euro notierte dagegen leichter mit 102,29-34 Yen nach 102,81-85 Yen am späten Vortag. Zur US-Währung lag er bei 1,2727-28 Dollar nach 1,2865-66 Dollar am späten Vortag.

US-Börsen im Minus

In einem von Unsicherheit geprägten Umfeld haben die US-Börsen zuvor am Dienstag zum dritten Mal in Folge mit Verlusten geschlossen. Nach einem über weite Strecken freundlichen Handel setzte sich die Sorge um die Eurozone am Ende doch noch gegen positive Wirtschaftsdaten aus den USA als Kurstreiber durch. Die gescheiterte Regierungsbildung in Athen drückte den Dow Jones Industrial eine Stunde vor Schluss ins Minus. Der Leitindex ging 0,50 Prozent tiefer bei 12 632,00 Punkten und damit auf dem tiefsten Stand seit seit fast vier Monaten über die Ziellinie.

Der S&P-500-Index verlor 0,57 Prozent auf 1330,66 Punkte. An der Nasdaq büßte der Composite-Index 0,30 Prozent auf 2893,76 Punkte ein.
Der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,37 Prozent auf 2580,75 Punkte.

An den Märkten blieb wie zuletzt die Schuldenkrise in Europa das dominierende Thema. Die Ankündigung von Neuwahlen in Griechenland sorgte für Verunsicherung, nachdem die Regierungsbildung endgültig gescheitert ist. Nervöse Reaktionen an den europäischen Handelsplätzen und ein deutlich nachgebender Euro waren die Folge.
Lange Zeit konnten sich die US-Börsen dabei dank positiver Konjunktursignale gegen den Abwärtssog aus Europa stemmen, bevor die Anleger letztendlich aber dann doch der Mut verließ. Die Stimmung des Verarbeitenden Gewerbes im Bundesstaat New York hatte sich im Mai überraschend deutlich aufgehellt.

Die Spitze im Dow Jones nahmen bis zuletzt die Papiere von JPMorgan mit einem Aufschlag von 1,26 Prozent auf 36,24 US-Dollar ein. Sie erholten sich damit von ihrem jüngsten Kursrutsch, den ihnen ein milliardenschwerer Spekulationsverlust eingebrockt hatte. Die Titel hatten deshalb an den vergangenen beiden Handelstagen den größten Kursverlust seit drei Jahren erlitten. Lange Zeit ebenfalls vorne dabei, drehten die Aktien der Bank of America dagegen mit dem Markt ins Minus ab. Zuletzt gaben sie um 0,68 Prozent auf 7,30 Dollar nach.

Weit hinten im Kursbarometer zu finden waren dagegen die Aktien von Home Depot. Nach der Zahlenvorlage büßten sie 2,43 Prozent auf 48,67 Dollar ein. Die Baumarktkette hatte zum Jahresauftakt dank des schönen Wetters ihren Umsatz und ihr Ergebnis gesteigert und daraufhin die Jahresziele angehoben. Experten hatten allerdings mit einem optimistischeren Gewinnausblick gerechnet. Des weiteren gehörten die Titel von Alcoa mit minus 2,35 Prozent zu den größten Verlierern und Hewlett-Packard büßten als Schlusslicht rund zweieinhalb Prozent ein.

Avon rutscht um zehn Prozent ab

Unter den Nebenwerten ließ der Rückzug einer Milliarden-Offerte die Avon-Papiere um rund zehn Prozent auf 18,71 Dollar absacken. Da der Kosmetikkonzern nicht bereit war, über ein aufgebessertes Angebot der deutschen Milliardärsfamilie Reimann zu verhandeln, hatte dieser die Offerte gänzlich zurückgezogen.

Dagegen bescherten gute Zahlen den Groupon-Titeln ein Plus von fast fünf Prozent auf 12,17 Dollar. Zeitweise waren sie zuvor aber auch schon um bis zu 30 Prozent in die Höhe geschnellt, bevor die Gewinne immer weiter dahinbröckelten. Unter dem Strich war zwar im ersten Quartal ein Verlust geblieben, erstmals seit zwei Jahren gab es aber zumindest einen operativen Gewinn zu vermelden.

Der Euro wurde von den unklaren Zukunft Griechenlands deutlich unter die Marke von 1,28 US-Dollar gedrückt. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt in New York nur noch 1,2729 US-Dollar.
Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gaben indes knapp um 1/32 Punkte auf 99 24/32 Punkte nach. Sie rentierten mit 1,774 Prozent.

(dpa)
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