Schuldenkrise Minister: Portugal droht Euro-Ausschluss

Lissabon (RPO). Im Ringen um ein geschlossenes Vorgehen gegen die Schuldenkrise erhöht die portugiesische Regierung den Druck auf die Opposition. Portugal drohe ein Ausschluss aus dem Euro, sollte kein parteiübergreifender Konsens für den Sanierungskurs gefunden werden, warnte Außenminister Luis Amado.

 Der portugiesische Außenminister Luis Amado, hier im Bild mit Amtskollege Frank-Walter Steinmeier, warnt vor einem möglichen Ausschluss Portugals aus dem Euro.

Der portugiesische Außenminister Luis Amado, hier im Bild mit Amtskollege Frank-Walter Steinmeier, warnt vor einem möglichen Ausschluss Portugals aus dem Euro.

Foto: AP, AP

"Das Land braucht eine große Koalition, um die gegenwärtige Situation zu meistern", zitiert die Wochenzeitung "Expresso" den Minister. Die Parteien müssten begreifen, dass die Alternative letztlich ein Ausstieg aus dem Euro sei. Diese Möglichkeit könne Portugal letztlich von den Märkten aufgezwungen werden.

Die sozialistische Regierung des Landes hat im Parlament keine Mehrheit und ist auf Stimmen der oppositionellen Sozialdemokraten angewiesen. Nach langem Gezerre erzielten die beiden Parteien zuletzt eine Einigung über den Sparhaushalt für das kommende Jahr und verabschiedeten das Gesetz in einer ersten Lesung. Doch nach der Nervosität im Vorfeld der ersten Parlamentsabstimmung behalten die Finanzmärkte die Lage genau im Blick, bis das entsprechende Gesetz am 24. November endgültig verabschiedet wird.

Das Vertrauen der Anleger in das hoch verschuldete Portugal hatte zuletzt auch unter der Lage in Irland gelitten. Aus Regierungskreisen in mehreren Euro-Ländern war am Freitag verlautet, dass Irland mit der EU über Finanzhilfen spreche. Die irische Regierung erklärte allerdings, sie habe keinen Antrag auf EU-Nothilfen gestellt.

(RTR/jre)
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