Aktienmärkte profitieren Japan: Dritte Zentralbank lockert Geldpolitik

Frankfurt/Main · Nach den Verlusten der letzten Tage haben die weltweit locker sitzenden geldpolitischen Zügel dem Dax Aufwind verliehen. Im frühen Geschäft legte er um 0,47 Prozent. Händler schätzen, dass dies unter anderem an der Ankündigung Japans liegt, weitere Anleihen zu kaufen.

Er profitierte von der Entscheidung der Bank of Japan, die eine Aufstockung des Programms zum Kauf von Anleihen angekündigt hatte. Für den MDax ging es am Morgen um 0,40 Prozent auf 11 130 Punkte nach oben. Der TecDax legte um 0,34 Prozent auf 814 Punkte zu.

Dritte Zentralbank lockert Geldpolitik

Wie die Bank of Japan am Mittwoch mitteilte, wird der Ankauf von Anleihen und Geldmarktpapieren um 10 Billionen Yen auf nunmehr 80 Billionen Yen erhöht. Nach der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Fed ist es bereits die dritte große Zentralbank, die ihre Geldpolitik über Wertpapierkäufe weiter lockert.

Zu den Profiteuren des Schrittes der japanischen Notenbank gehörten die Finanzwerte: Titel der Deutschen Bank rückten um 1,90 Prozent auf 33,015 Euro vor und die Aktien der Commerzbank gewannen an der Dax-Spitze rund zwei Prozent. Ein weiterer großer Dax-Gewinner waren die Volkswagen-Aktien mit einem Plus von 0,91 Prozent auf 149,45 Euro, nachdem das Landgericht Braunschweig erste Klagen gegen Porsche abgewiesen hat. Porsche-Aktien schnellten daraufhin um fast fünf Prozent hoch.

Auch die Ölpreise sind zur Wochenmitte leicht gestiegen. Am Mittwochmorgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 112,47 US-Dollar. Das waren 44 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI (West Texas Intermediate) zur Oktober-Lieferung stieg um 63 Cent auf 95,92 Dollar.

US-Milliarden gegen die Krise

In den vergangenen Tagen hatte der DAX sein 14-Monatshoch verzeichnet, nachdem die US-amerikanische Zentralbank Fed, angekündigt hatte, in Zukunft monatlich Wertpapiere im Wert von 40 Milliarden Dollar monatlich zu erwerben. Zuvor hatte die EZB den unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen kriselnder Eurostaaten angekündigt.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort