Verbraucherpreise im Februar Inflation auf tiefstem Stand seit zwei Jahren

Berlin · Die Inflationsrate in Deutschland ist im Februar auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren gesunken. Waren und Dienstleistungen kosteten nur noch 1,5 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.

Im Januar hatte die Teuerung noch bei 1,7 Prozent gelegen. Die Inflationsrate bleibt damit unter der wichtigen Marke von knapp zwei Prozent, die für die Europäische Zentralbank (EZB) stabile Preise markiert.

Als Preistreiber erwiesen sich erneut Energie und Nahrungsmittel: Für Haushaltsenergie oder Kraftstoffe mussten die Verbraucher 3,6 Prozent mehr zahlen als im Vorjahr. Vor allem Strom wurde teurer: Hier lag der Preisanstieg bei 12,4 Prozent. "Ein wesentlicher Grund dafür ist die Erhöhung der EEG-Umlage zum Jahresbeginn 2013", schrieben die Statistiker. Lebensmittel verteuerten sich um 3,1 Prozent, besonders Obst sowie Fleisch und Wurst kosteten mehr als vor Jahresfrist.

Ohne die üblicherweise stark schwankenden Preise für Energie und Lebensmittel lag die Teuerung nur bei 1,1 Prozent. Von Januar auf Februar stiegen die Verbraucherpreise um 0,6 Prozent. Dabei spielten vor allem saisonale Schwankungen etwa bei Pauschalreisen eine Rolle.

Ein starker Anstieg der Inflation ist nicht in Sicht, darauf deuten auch die Preise im Großhandel hin: Hier lag der Preisanstieg im Vergleich im Vorjahr bei 1,4 Prozent und zum Januar bei 0,1 Prozent. Die Großhandelspreise gelten als Frühindikator für die Entwicklung der Inflation, weil die Händler höhere Einkaufspreise mit Verzögerung an die Verbraucher weiterreichen.

Die Bundesbank erwartet in diesem Jahr eine Teuerungsrate von durchschnittlich 1,5 Prozent und für 2014 ein leichtes Anziehen auf 1,6 Prozent.

DIW schraubt Konjunkturprognose nach unten

Zugleich wurde bekannt, dass das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) seine Konjunkturerwartungen für das laufende Jahr nach unten korrigieren wird. Der "Bild"-Zeitung sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher: "Wir werden unsere bisherige Prognose ein bisschen zurückschrauben müssen."

Bislang geht das DIW für 2013 von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,9 Prozent aus. Fratzscher begründete die Änderung der Prognose auch mit dem schwachen 4. Quartal 2012. Für 2014 ist der DIW-Präsident deutlich optimistischer. "In der zweiten Jahreshälfte 2013 gewinnt die Konjunktur an Fahrt, so dass wir für 2014 mit rund zwei Prozent Wirtschaftswachstum rechnen", sagte er der Zeitung.

(REU/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort