Vor allem Heizwärme gespart Gutes Wetter lässt Energieverbrauch sinken

Köln/Hamburg · Das vergleichsweise warme Wetter 2011 hat den Energieverbrauch in Deutschland kräftig fallen lassen. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen beträgt der Rückgang knapp fünf Prozent auf rund 458 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten.

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Foto: ddp

Bereinigt um das Wetter wäre der Energieverbrauch nur um ein Prozent gesunken. Die gute Wirtschaftsentwicklung 2011 zeigte sich im Energiehunger der Industrie, der um neun Prozent stieg, wie die Kölner Statistiker am Montag mitteilten.

Bei den einzelnen Energieträgern gab es zwei große Verlierer: die Atomkraft und das Erdgas. Die Atomkraft machte 2011 nur noch rund neun Prozent der gesamten deutschen Energieverbrauchs aus, fast ein Drittel weniger als im Vorjahr. Die schwarz-gelbe Bundesregierung war nach der Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima auf einen Anti-Atom-Kurs umgeschwenkt und hatte den Ausstieg aus der Kernenergie eingeleitet.

Erdgas verlor rund zehn Prozent im Absatz, vor allem wegen der deutlich höheren Temperaturen. Gas ist die mit Abstand beliebteste Heizungsform in Deutschland.

Der wichtigste Energieträger blieb mit fast 34 Prozent das Erdöl. Allerdings fiel der Verbrauch auf das niedrigste Niveau seit 1990: Gegenüber 2010 verminderte sich der Verbrauch um drei Prozent. Zuwächse gab es nur beim Diesel, dessen Absatz wegen der guten Wirtschaftslage leicht anstieg. Benzin lag dagegen leicht im Minus.
Besonders stark stockte die Nachfrage nach Heizöl mit einem Einbruch von 15 Prozent. 2011 war das Jahr mit dem höchsten durchschnittlichen Heizölpreis aller Zeiten.

Beim Verbrauch von Steinkohle gab es 2011 ein leichtes Minus von 0,7 Prozent, dagegen stieg der Braunkohle-Verbrauch um knapp vier Prozent.

Die erneuerbaren Energien legten 2011 zu und kamen auf fast elf Prozent vom Gesamtverbrauch. Besonders stark stiegen die Beiträge der Windkraft (+22 Prozent ) und der Photovoltaik (+67 Prozent). Die Nutzung von Biogas legte um 21 Prozent zu. Demgegenüber sanken die Beiträge der Wasserkraft um neun Prozent und der Biokraftstoffe um acht Prozent.

(APD)
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