Steuerfahnder-Affäre vor Wende Gutachter: Angeblich paranoide Ex-Beamte gesund

Hamburg · Der Fall der vier hessischen Steuerfahnder, die mit falschen psychiatrischen Gutachten aus dem Dienst gedrängt wurden, steht nach Informationen eines Wirtschaftsmagazins vor einer überraschenden Wende: Ein vom Frankfurter Landgericht beauftragter Obergutachter hat die Fahnder für psychisch gesund und dienstfähig erklärt.

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Foto: AP

Die geschassten Fahnder verklagen das Land Hessen, das die Zwangspensionierung veranlasst hatte, und seinen Gutachter auf Schadenersatz in Millionenhöhe. Der Prozess vor dem Frankfurter Landgericht soll nach "Capital"-Informationen 2013 beginnen. Die Fahnder, die in mehreren großen Fällen von Steuerhinterziehung bei Frankfurter Großbanken ermittelt hatten, sehen sich nicht nur um ihren Beruf, ihr Gehalt und ihre Rentenbezüge gebracht, sondern auch um ihre Reputation. Zwei Untersuchungsausschüsse im Wiesbadener Landtag hatten sich mit dem Fall beschäftigt, ohne dass die Fahnder rehabilitiert wurden.

Laut "Capital" wird von entscheidender Bedeutung sein, wie das Gericht die Gutachten bewertet, mit denen die vier Beamten vor einigen Jahren für paranoid erklärt wurden. Deshalb hat das Gericht im Vorfeld der Prozesseröffnung einen renommierten Obergutachter eingeschaltet, der die Beamten erneut untersucht hat: Norbert Nedopil, Chef der forensischen Psychiatrie des Universitätsklinikums München. Nedopils Fazit: Die Paranoia-Diagnose des Landes-Gutachtes ist nicht nachvollziehbar.

(ots/felt)
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