EU-Rettungspaket Griechenland zahlt Pfand an Finnland

Helsinki (RPO). Finnland hat eine wichtige Hürde für die Gewährung von Finanzhilfen an das hoch verschuldete Griechenland beseitigt. Die Regierungen beider Länder einigten sich am Dienstag über Sicherheiten, die im Gegenzug für Kredite gewährt werden sollen.

Griechenland will Finnland im Gegenzug für die Hilfen, die es im Zuge des EU-Rettungspakets aus Helsinki erhält, dort ein Pfand hinterlegen. Das finnische Finanzministerium teilte mit, beide Regierungen hätten sich darauf geeinigt, dass Athen in Finnland eine Summe hinterlege, die zusammen mit den damit erzielten Zinsen langfristig den Griechenland geliehenen Mittel entspreche.

Nach Angaben des Finanzministeriums steht die genaue Summe des Pfands noch nicht fest, da bisher auch nicht klar ist, wie groß der Anteil Finnlands an dem zweiten Rettungspaket für Griechenland sein wird, auf das sich die Euro-Staaten am 21. Juli geeinigt hatten. Die Einwilligung zur Hinterlegung des Pfands war die Bedingung für die Teilnahme Finnlands an dem Paket in Höhe von insgesamt 159 Milliarden Euro, mit denen eine Staatspleite abgewendet werden soll.

Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos erklärte, das getroffene Abkommen solle es "der Regierung und dem Parlament Finnlands erlauben, sich an den neuen Hilfen der Euro-Zone für Griechenland zu beteiligen". Die Beteiligung Finnlands ist wichtig, weil es eines von nur sechs Euro-Ländern ist, die über die Bonitätsnote AAA verfügen. Das Pfand schließe keine realen Garantien wie Immobilien ein, erklärte Venizelos. Dies hatte Finnland zu Beginn gefordert.

Das finnische Finanzministerium erklärte, sobald Griechenland seinen Verpflichtungen gegenüber dem Rettungsfonds EFSF nachgekommen sei, werde es sein Pfand zuzüglich der bis dahin angefallenen Zinsen zurückerhalten. Sollte Athen dagegen den Kredit nicht zurückzahlen können, werde Finnland das Pfand einbehalten.

(RTR)
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