Bei Protesten gegen den radikalen Sparkurs der Regierung hatten Demonstranten immer wieder gefordert, korrupte Politiker für die Schuldenkrise zur Rechenschaft zu ziehen. Am Samstag gingen rund 12.000 Anhänger der Kommunistischen Partei in Athen auf die Straße, um ihrem Ärger über die Regierung Luft zu machen.

Mehrere Skandale haben das Land unter der konservativen Regierung erschüttert, die im vergangenen Herbst abgewählt wurde. Dazu gehörte die Bestechungsaffäre beim deutschen Siemens-Konzern und Landverkäufe, bei denen der Staat Millionen Euro verlor. Die Skandale werden derzeit in parlamentarischen Untersuchungsausschüssen aufgearbeitet, die Ende Mai und im Juni ihre Ergebnisse vorlegen sollen.

Unterdessen sind die regierenden Sozialisten einer in der Zeitung "Ethnos" veröffentlichten Umfrage zufolge in der Wählergunst auf 28,6 Prozent abgerutscht von 34,5 Prozent im März. Ministerpräsident Giorgos Papandreou erfreut sich mit einer Zustimmungsrate von 60 Prozent jedoch weiterhin großer Beliebtheit.

Der Rückhalt für die oppositionellen Konservativen sank der Umfrage zufolge auf 19,1 Prozent von 23,2 Prozent. 20,6 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihre Stimmzettel ungültig machen würden, stünden Wahlen bevor. Der Umfrage zufolge erachten 51 Prozent der Griechen das 110 Milliarden Euro schwere Hilfspaket von Euroländern und IWF als zwingend notwendig für die finanzielle Rettung ihres hoch verschuldeten Landes.