Wieder Demonstrationen in Athen Griechenland erhält erste Hilfs-Milliarden

Athen (RPO). Das hoch verschuldete Griechenland hat die erste Tranche der internationalen Hilfskredite erhalten. Aus den Mitteln des Internationalen Währungsfonds (IWF) habe die griechische Regierung 5,5 Milliarden Euro erhalten, verlautete am Mittwoch aus Kreisen des Finanzministeriums in Athen. Unterdessen sind in Athen wieder tausende Demonstranten gegen das Sparpaket der Regierung auf die Straße gegangen.

Der Fahrplan zur Rettung Griechenlands
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Foto: AP

Griechenland hatte am Dienstag offenbar wegen eines unmittelbar bevorstehenden Staatsbankrotts die erste Tranche des internationalen Hilfspakets von IWF und Europäischer Union angefragt.

Griechenland erbat demnach insgesamt Kredite von 20 Milliarden Euro - fast die Hälfte der für dieses Jahr vorgesehenen Summe. Griechenland ist hoch verschuldet und hat Probleme, Geld an den internationalen Finanzmärkten zu leihen. EU und IWF hatten Athen daher Kredite von bis zu 45 Milliarden Euro allein für dieses Jahr zugesagt, innerhalb von drei Jahren sollen bis zu 110 Milliarden Euro fließen können.

Demonstrationen in Athen

Gegen das rigide Sparprogramm der griechischen Regierung sind in Athen erneut mehr als tausend Menschen auf die Straße gegangen. Der Demonstrationszug vor das Parlament verlief am Mittwochabend zunächst ruhig, wie die Polizei mitteilte. Zu der Kundgebung hatten die beiden großen Gewerkschaftsverbände GSEE und Adedy aufgerufen. In Sprechchören riefen die Demonstranten zu einem Generalstreik am 20. Mai auf - dem vierten gegen den Sparkurs seit Februar.

Um dem Staatsbankrott abzuwenden, hat die griechische Regierung ein beispielloses Sparprogramm im Umfang von 30 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Gehälter und Renten werden gekürzt, Steuern erhöht. Im Gegenzug erhält Griechenland in den kommenden drei Jahren von der EU und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) Notkredite in Höhe von 110 Milliarden Euro. Bei gewalttätigen Protesten gegen das Sparpaket kamen in der vergangenen Woche drei Menschen ums Leben.

(AFP/felt)
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