So teuer wie seit elf Monaten nicht mehr Goldpreis klettert auf Rekordhoch

London/Frankfurt · Der Goldpreis hat zu Wochenbeginn stark zugelegt und ist in Dollar gerechnet auf den höchsten Stand seit rund elf Monaten gestiegen. In der Spitze kostete eine Feinunze (etwa 31 Gramm) des Edelmetalls 1791,20 US-Dollar.

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Foto: ddp

Das waren rund 20 Dollar mehr als am Freitag. Mehr hatte Gold zuletzt Anfang November 2011 gekostet.

In Euro gerechnet steigt der Goldpreis schon seit Tagen von einem Rekord zum nächsten. Auch am Montag wurde ein neuer Höchstpreis erreicht. In der Spitze kostete eine Feinunze 1385,95 Euro - so viel wie noch nie.

Seitdem die Europäische Zentralbank (EZB) Ende Juli erste Hinweise auf massive Interventionen zugunsten des Euro signalisiert hatte, hat Gold um knapp zehn Prozent zugelegt. Auch andere große Notenbanken wie die US-Zentralbank Fed und die Bank of Japan haben ihre Geldpolitik seither zusätzlich gelockert. Kritiker halten den Notenbanken vor, mit ihrer Geldschwemme Inflationsrisiken zu provozieren.

Da Gold als Inflationsschutz gilt, profitiert das Edelmetall von dieser Entwicklung. Darüber hinaus hat der Euro zum Dollar seit Ende Juli deutlich an Wert gewonnen. Gold wird in Dollar gehandelt, weswegen eine schwächere US-Währung die Goldnachfrage außerhalb des Dollarraums belebt. Auch dies treibt den Goldpreis.

Nach guten Konjunkturdaten aus Europa und den USA hat der deutsche Aktienmarkt am Montag deutlich zugelegt. Der Dax kletterte um 1,53 Prozent auf 7326,73 Punkte, nachdem er in den vergangenen fünf Handelstagen noch um insgesamt 3,16 Prozent abgerutscht war. Der MDax mittelgroßer Werte legte am Montag um 1,38 Prozent auf 11 129,47 Punkte zu, und der TecDax verbuchte ein Plus von 1,11 Prozent auf 818,49 Punkte.

Zunächst hatten positive europäische Konjunkturdaten die Aufwärtsbewegung gestützt: Die Stimmung der spanischen, italienischen, französischen und deutschen Einkaufsmanager aus der Industrie hatte sich im September überraschend etwas aufgehellt. Am Nachmittag sorgte dann der US-amerikanische ISM-Einkaufsmanagerindex für weiteren Auftrieb. Auch hier hatte sich die Stimmung im Vormonat verbessert. Zudem zeigt die Kennzahl wieder ein Wachstum des Industriesektors an.

Für Marktanalyst Frank Geilfuß vom Bankhaus Löbbecke waren die Daten zum ISM-Index das "Tüpfelchen auf dem i". Nach den Gewinnmitnahmen der Vorwoche deckten sich die Anleger nun wieder ein, was allerdings auch nicht überbewertet werden sollte. Marktanalyst Gregor Kuhn von IG Markets begründete die Gewinne am Markt zudem mit dem besser als erwartet ausgefallenen Stresstest für den spanischen Bankensektor.

(dpa)
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